D-Day Zusammenfassung: Ziyech doch nicht zu PSG - stundenlanges Zittern in England
Sowohl der Transfer von Enzo Fernandez zum FC Chelsea, als auch jener von Marcel Sabitzer zu Manchester United waren lange vor der offiziellen Bekanntgabe bereits von Transferexperte Fabrizio Romano angekündigt worden. Medizinchecks werden absolviert, grundsätzliche bestehe Einigung, es scheitere an Details. Union-Fans, aber auch langjährige Beobachter des Transfermarktes wussten, was das in der Übersetzung bedeutet: Die Wechselwahrscheinlichkeit ist hoch, doch der Deal kann noch platzen. Dementsprechend stur präsentierten sich auf Twitter zahlreiche Fans von Manchester United - schlafen gehen, bevor fix ist, dass Sabitzer kommt? Auf keinen Fall!
Navas zu Nottingham, Porro zu Tottenham
Ein vor wenigen Jahren noch undenkbarer Transfer wurde da zum Nebenschauplatz. PSG-Torhüter Keylor Navas wechselt leihweise zum Premier-League-Abstiegskandidaten Nottingham Forest. Außerdem wechselt Hakim Ziyech von Chelsea zu Saint-Germain. Wobei in dieser Hinsicht das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde. Ziyech hatte am Dienstag zum Abschluss der Transferperiode bereits seinen Medizincheck in Paris absolviert. Auch die beiden Klubs einigten sich auf die Details des Leihgeschäfts ohne Kaufoption - doch dann patzte Chelsea offenbar bei der Übermittlung der Dokumente, die schließlich zu spät in der Software für internationale Transfers (FIFA TMS) einliefen. PSG will das nicht akzeptieren.
Ebenfalls abgewickelt wurde ein Deal zwischen den Tottenham Hotspurs und Sporting Lissabon. Der spanische Rechtsverteidiger Pedro Porro wechselt zum Team von Antonio Conte - Kostenpunkt: knapp 40 Millionen Euro. Was vor zehn Jahren möglicherweise noch eine der teuersten Verpflichtungen des ganzen Transferfensters gewesen wäre, ist durch hohe Fernsehgelder in England und die Investitionsfreude von Chelsea-Boss Todd Boehly (Gesamtausgaben für Ablösen im Wintertransferfenster: 308,5 Millionen Euro) längst nicht mehr für eine Schlagzeile geeignet. Porros Wechsel führte zu einer echten Personalrochade.
Matt Dohertys Vertrag in London wurde aufgelöst, er wechselt zunächst für ein halbes Jahr zu Atlético Madrid. Hector Bellerin verließ den FC Barcelona und ersetzt Porro bei Sporting - über die Ablöse wurde Stillschweigen vereinbart.
Olympique Marseille sicherte sich die Dienste von Stürmer Vitinha - nicht zu verwechseln mit dem Mittelfeldspieler Vitinha. Beide Profis sind 22 Jahre alt, kommen aus Portugal und spielen nun in der Ligue 1, die Verwechslungsgefahr ist entsprechend groß. Vitinha (der Stürmer) kommt für immerhin 25 Millionen Euro Grundablöse. Inklusive Boni könnte die Summe auf 32 Millionen Euro ansteigen, der junge, spielstarke Angreifer steigt somit zum neuen Rekordtransfer von OM auf. Zuvor hatte der französische Traditionsverein bereits Azzedine Ounahi von Angers (8 Millionen) und Ruslan Malinovskyi von Atalanta Bergamo (leihweise) verpflichtet.
Alter Bekannter zur Hertha, Gruezo-Deal fix
Neben dem geplatzten Transfer von Isco zu Union Berlin - offensichtlich wurde die Bruttosumme fälschlicherweise als Nettosumme betrachtet - war auch in Deutschland nochmals ordentlich Betrieb. Was die Spatzen schon länger von den Dächern pfiffen, wurde endlich fixiert: Carlos Gruezo wechselt für 3,7 Millionen vom FC Augsburg zu den San Jose Earthquakes. Mit Tolga Cigerci wechselte am Deadline Day ein extrem erfahrener Mittelfeldspieler zu Hertha BSC. Der mittlerweile 30-jährige Deutsch-Türke kostete dem Abstiegskandidaten rund 350.000 Euro Ablöse, sollte die Alte Dame dank Unterstützung des alten Bekannten (Cigerci spielte bereits zwischen 2013 und 2016 für die Berliner) die Klasse halten, werden zusätzlich 150.000 Euro Ablöse an Ankaragücü fällig. Das kann man so machen.
Schalke sicherte sich unterdessen die Dienste des kolumbianischen Nationalspielers Eder Balanta. Voll im Saft steht der defensive Mittelfeldspieler nicht. Bei Club Brügge stand er in der laufenden Ligasaison nur 278 Minuten auf dem Platz. Spielpraxis soll er nun in Gelsenkirchen sammeln, Balanta kommt leihweise bis Saisonende - ohne Kaufoption. Über eine solche verfügt PSV Eindhoven im Falle Thorgan Hazards ebenso wenig.