Champions League: RB Leipzig geht bei Haaland-Fünferpack gegen Manchester City unter
Wirklich etwas zu verlieren hatte RB Leipzig beim Rückspiel des Champions League-Achtelfinals bei Manchester City eigentlich nicht: zu stark der Kader der Citizens, zu dominant das Team von Pep Guardiola. Der Favorit startete etwas überraschend mit Bernardo Silva in der Startelf, Riyad Mahrez blieb dafür zunächst auf der Bank. Guardiolas Gegenüber, Marco Rose, hatte von seinem Team eine "Balance" zwischen Offensivbemühung und defensiver Stabilität gefordert. Mit den drei defensiven Mittelfeldspielern Amadou Haidara, Kevin Kampl und Konrad Laimer wollte er wohl vor allem Letzteres sicherstellen.
Match-Centre: Manchester City vs. RB Leipzig
City beginnt mit Druck – und belohnt sich schnell
Und die Gastgeber prüften dies auch direkt: Einer scharfe Flanke von Kevin De Bruyne (3.) erreichte Ilkay Gündogan am langen Pfosten, der Deutsche setzte den Dropkick über das Gehäuse von Gulaszi-Stellvertreter Janis Blaswich. Der 31-Jährige war kurz darauf erstmals zur Stelle und erreichte einen Ball vor dem heranstürmenden Erling Haaland (11.)
Nach einer Ecke in der 18. Minute wurde es erneut gefährlich: Beim Getümmel im Sechzehnmeterraum wurden Akanji, Rodri und Haaland geblockt. Der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic wurde Sekunden später vom VAR angewiesen, den Monitor am Spielfeldrand zu überprüfen. In der Tat lag ein streitbares Handspiel von Benjamin Henrichs vor, Vincic zeigte auf den Punkt. Haaland (22.) bedankte sich und erzielte seinen 35. Saisontreffer und sorgte für die kalte Dusche für die Gäste.
Und es sollte für Leipzig noch deutlich schlimmer kommen, denn der City-Zug war nun am Rollen. Nur 78 Sekunden später schnürte Haaland seinen Doppelpack: Mit hohem Pressing eroberte City den Ball unmittelbar nach dem Anpfiff zurück. De Bruyne versuchte es von außerhalb des Strafraums mit einem satten Schuss, der von der Latte zurück ins Feld prallte. Der Norweger reagierte dort am schnellste und lenkte den Abpraller ins Tor.
Haidara (30.) hatte nach einem Freistoß von David Raum die erste Halbchance für die Leipziger, die ansonsten komplett von der Rolle schienen. Der 25-Jährige konnte den Ball jedoch nicht entscheidend kontrollieren. Das Team von Pep Guardiola ließ dagegen auch daraufhin nicht locker und drückte auf den finalen Knockout. Haaland (31.) und Ilkay Gündogan (38.) scheiterten jeweils an Blaswich.
Doch noch vor der Pause bekam der amtierende Premier-League-Sieger, was er wollte: De Bruynes Ecke landete punktgenau auf dem Kopf von Ruben Dias. Blaswich lenkte dessen Kopfball noch an den Pfosten. Haidara schoss im Versuch, den Ball zu klären, den anstürmenden Gegenspieler an – und natürlich war das Haaland, der sich über den fünften Hattrick der Saison freuen durfte.
Haaland hat Bock – Leipzig geht endgültig unter
Doch wer gedacht hatte, dass sich City, und vor allem Erling Haaland, mit einer guten Halbzeit zufriedengeben würde, lag komplett falsch: Zunächst erhöhte Gündogan (49.), der von Jack Grealish im Strafraum angespielt wurde, auf 4:0. De Bruynes Ecke (54.) fand dann wieder Haaland, der zunächst per Kopf an Blawich scheitert, und dann per Nachschuss seinen vierten Treffer des Tages erizielte.
Und der Fünfte sollte nur kurze Zeit später folgen: In der 57. Minute setzte Akanji einen Kopfball nach einer weiteren De-Bruyne-Ecke aufs Tor. Blaswich dürfte in den nächsten Tagen unter Alpträumen leiden, denn gefühlt landeten alle seine Paraden bei Haaland – und so auch diese. Der 22-Jährige stand erneut genau richtig und vollendete trocken zu einem historischen Fünferpack.
Die 63. Minute markierte den besten Moment des Abends für RB, denn Guardiola erbarmte sich dazu, Haaland auszuwechseln. Mit der Herunternahme des Manns des Abends beruhigte sich dann auch das Spiel signifikant. De Bruyne (90.+2) setzte noch den Schlusspunkt und krönte auch seinen herausragenden Abend.
Manchester City steht damit zum sechstel Mal in Folge im Viertelfinale der Königsklasse, Leipzig verabschiedet sich auf unrühmliche Art und Weise mit der höchsten Niederlage der Vereinsgeschichte und wird nun den Rest der Saison alles daran setzen, auch in der kommenden Saison wieder in Europas Elite-Wettbewerb vertreten zu sein.