"Wie geil ist das denn?" - Beachvolleyballer Ehlers/Wickler greifen nach Medaillen
"Wir sind richtig stolz, zwei weitere Spiele in diesem Hexenkessel spielen zu dürfen", sagte Ehlers, während sein Partner nach Worten rang. "Ich bin echt ein bisschen überwältigt", erklärte Wickler nach dem 2:0 gegen die Niederländer Stefan Boermans und Yorick de Groot im Viertelfinale.
Erstmals nach dem Triumph von Julius Brink und Jonas Reckermann in London 2012 könnte ein deutsches Männer-Duo wieder auf dem Podium stehen. Im Schatten der Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig, die nach ihrem Vorrunden-Aus das Ende ihrer erfolgreichen Karriere angekündigt hatte, waren die Hamburger im Herzen der französischen Hauptstadt fast schon unbemerkt, aber stark in das Turnier gestartet.
Mit drei Siegen aus drei Spielen hatten sie die Vorrunde abgeschlossen und dabei unter anderem die WM-Dritten Michal Bryl und Bartosz Losiak aus Polen geschlagen. Im Achtelfinale folgte das nächste Ausrufezeichen gegen die Weltranglistenzweiten George/Andre aus Brasilien, nun der Sieg im Viertelfinale gegen die Weltranglistenvierten aus den Niederlanden.
Doch vor solchen Konkurrenten müssen sich Ehlers und Wickler ohnehin nicht verstecken, sind sie doch selbst derzeit die Nummer drei der Welt. Seit Ende 2021 stehen die beiden gemeinsam auf dem Feld. Nach dem überraschenden Karriereende von Julius Thole, der 2019 Vize-Weltmeister mit Wickler wurde, versuchte dieser den Neustart mit Ehlers.
Medaille fehlt dem Duo noch
Eine Medaille bei den großen Turnieren fehlt dem Duo, das in den vergangenen Jahren immer besser zueinander gefunden hat, noch. Bei den Europameisterschaften 2022 und 2023 war im Viertelfinale Schluss, bei den Weltmeisterschaften 2022 und 2023 jeweils noch früher.
In Paris sind die beiden dem Treppchen nun so nah wie nie, schon jetzt ist Ehlers deshalb "unfassbar stolz auf uns als Team". Der 30-Jährige erlebt derzeit seine Olympia-Premiere. Wickler war bereits in Tokio 2021 an der Seite von Thole dabei, hatte damals schon das Viertelfinale erreicht.
Seine Erfahrung bewahrte ihn jedoch nicht davor, beim Duell um das Halbfinal-Ticket "super nervös" zu werden. Er habe unbedingt eine Runde weiterkommen wollen, erklärte der 29-Jährige im Nachgang: "Das hat mir ein bisschen die Lockerheit genommen", doch die Unterstützung von Ehlers habe ihn durch das Spiel gebracht.
Das Halbfinale will Wickler jedoch keinesfalls defensiv angehen: "Es ist die falsche Herangehensweise, von Platz vier auszugehen. Von daher hauen wir alles rein und probieren, um die Medaillen zu spielen."