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Basketball-WM 2023: Final-Vorschau Deutschland vs. Serbien: 10 Things To Watch

Conrad Ziesch
Das Objekt der Begierde: Die Naismith Trophy
Das Objekt der Begierde: Die Naismith TrophyProfimedia
Anschnallen! Deutschland und Serbien stehen sich am Sonntag, ab 14:40 Uhr, in Manila im Finale der Basketball-WM 2023 gegenüber. Für beide Nationen wäre es der erste Weltmeistertitel. Das noch ungeschlagene DBB-Team erwartet einen abgezockten, erfahrenen und gut gecoachten serbischen Gegner. Wir stellen euch zehn Dinge vor, die das Endspiel entscheiden können.

1. Coaching

DBB-Headcoach Gordon Herbert erfuhr erst auf der PK nach dem Halbfinale, dass Serbien der Finalgegner ist – so fokussiert war er auf das eigene Duell. Der Kanadier, der lange die Fraport Skyliners Frankfurt in der Bundesliga coachte und seit 2021 Bundestrainer ist, hat bei diesem Turnier sein Können unter Beweis gestellt, sei es bei der Taktik oder im Team Building. Auf der anderen Seite unterstreicht Svetislav Pesic, dass er auch ohne seine Stars Nikola Jokic und Vasilije Micic eine schlagkräftige Einheit bilden kann. Bei der Eurobasket waren beides NBA-Spieler noch mit an Bord und Serbien enttäuschte (Aus im Achtelfinale gegen Italien). Diesmal war der Druck kleiner und der Erfolg umso größer. Weiterer Vorteil für Pesic: Der 74-jährige ehemalige Bayern-Trainer kennt viele der deutschen Nationalspieler aus dem Effeff.  

Der 74-jährige Svetislav Pesic ist immer noch mit Feuereifer dabei.
Der 74-jährige Svetislav Pesic ist immer noch mit Feuereifer dabei.AFP

2. Bogdan Bogdanovic

Ohne Jokic und Micic heißt der Anführer der Serben: Bogdan Bogdanovic. Der Flügelspieler von den Atlanta Hawks kann alles und ist für große Spiele gemacht. Der 31-Jährige ist serbischer Topscorer (19,4 PpS), zweitbester Vorlagengeber (4,6 ApS) und drittbester Rebounder (3,3 RpS). Gegen Kanada im Halbfinale war "Bogi" der überragende Mann und zählt zu den Kandidaten für den MVP-Titel bei dieser WM.

3. Hunger

Sowohl Serbien als auch Deutschland gieren nach dem Triumph. Der erste WM-Titel der deutschen Verbandsgeschichte soll her. Nach EM-Bronze im letzten Jahr kann nun der ganz große Wurf gelingen. Die Serben wollen in die erfolgreichen Fußstapfen der jugoslawischen Nationalmannschaften treten, die 1970, 1978, 1990, 1998 und 2002 Champion wurden. Basketball ist der Sport in dem nur sieben Millionen Einwohner zählenden Land.

4. Ballverluste

Beide Finalisten passen so gut auf den Ball auf wie sonst kaum ein anderes Team bei dieser WM. Zehn Turnover pro Partie auf beiden Seiten sind spitze und sprechen für den Spielaufbau und die Pass-Qualität. Obwohl Dennis Schröder im Halbfinale gegen die USA 33 Minuten auf dem Parkett stand, leistete sich der Point Guard keinen einzigen Ballverlust. Das Turnover-Management wird auch im Finale wichtig sein.

5. Foulbelastung

Frühe Fouls ihres Besten, Shai Gilgeous-Alexander, schwächten die Kanadier im Halbfinale gegen Serbien. Die Deutschen verteilten ihre Fouls gegen die USA cleverer und hatten so immer eine starke Fünf auf dem Feld. In den letzten Partien schrumpfte die deutsche Rotation auf acht Akteure zusammen. Schlüsselspieler wie Dennis Schröder, Franz Wagner oder Andi Obst müssen mehr als 30 Minuten durchhalten – umso wichtiger ist die Foulbelastung.

6. Andreas Obst

Apropos Andi Obst. Gegen die USA mutierte der 1,91 Meter kleine Guard zum Steph Curry-Klon. Dabei kann man Obst längst nicht mehr auf seinen Dreipunktwurf reduzieren. Er zieht zum Korb, passt den Ball überragend. Gegen die US-Boys kam er neunmal an die Freiwurflinie und traf acht seiner Versuche. Wie sich Obst innerhalb weniger Jahre entwickelt hat, ist atemberaubend. 

Andi Obst ist bei dieser WM kaum zu stoppen.
Andi Obst ist bei dieser WM kaum zu stoppen.AFP

7. Verteidigung gegen Nikola Milutinov

Die Serben haben mit Bogdan Bogdanovic und Nikola Milutinov zwei Schlüsselspieler, die sich perfekt ergänzen. Bogdanovic der Werfer, Cutter und Anführer. Milutinov der 2,12 Meter große Riese, der in der Zone Rebounds einsammelt und die Pässe durch die Reuse jagt. Die Serben spielen viel mehr über ihre klassischen Center als etwa die US-Amerikaner oder Kanadier. Mit Filip Petrusev (Philadelphia 76ers) haben sie einen weiteren talentierten Big Men in der Hinterhand.

8. X-Faktoren

Beide Finalisten verfügen über einen tiefen Kader, in dem immer ein anderer Schlüsselspieler im Scheinwerferlicht stehen kann. Bei den Deutschen könnten dies wieder Isaac Bonga oder Johannes Thiemann werden. Aleksa Avramovic ist so ein X-Faktor für die Jungs vom Balkan. Der Point Guard schenkte den Kanadiern zehn Punkte in 16 Minuten ein und verteidigte, als gäbe es kein Morgen. Wir haben außerdem Marko Guduric auf dem Zettel.

9. Nervenstärke

Die wenigsten erwarten einen klaren Finalerfolg eines der beiden Kontrahenten. Auch ein Punktespektakel wie gegen die USA ist unwahrscheinlich. Serbien legt deutlich mehr wert auf seine Defense. Wir prognostizieren einen Kampf auf Augenhöhe und eine knappe Partie bis zur letzten Minute. Wer behält die Nerven?

10. Glück

Sagen wir, wie es ist: Ein bisschen Glück gehört auch dazu, um ein Basketballspiel zu gewinnen. Ein nicht geahndetes unsportliches Foul hier, ein Dreier mit Brett da. Wer hat wie geschlafen? Wie war das Essen? All diese kleinen Faktoren entscheiden über Wohl und Wehe. Freuen wir uns auf ein episches Duell zwischen Deutschland und Sebien in der Mall of Asia Arena von Manila.

Flashscore überträgt das WM-Finale ab 14:35 Uhr live als Audio-Reportage.