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DBB-Frauen nach Olympia-Aus im Viertelfinale zuversichtlich: "Viel vor uns"

SID
Aktualisiert
Nach der ersten Enttäuschung überwog der Stolz über das Erreichte bei den deutschen Basketballerinnen.
Nach der ersten Enttäuschung überwog der Stolz über das Erreichte bei den deutschen Basketballerinnen.AFP
Satou Sabally war schon wieder im Angriffsmodus. Die Tränen der deutschen Starspielerin trockneten noch, da schickte sie eine eindringliche Warnung an die Konkurrenz. Das Potenzial der deutschen Basketballerinnen? "Definitiv Weltklasse", sagte Sabally nach dem Viertelfinalaus bei den Olympischen Spielen und ergänzte: "Wir können an die Spitze kommen."

Die Zukunft des deutschen Frauen-Basketballs, das stand am Mittwochabend in der Pariser Bercy Arena für alle Beteiligten trotz des 71:84 gegen Frankreich fest, ist vielversprechend. Schließlich hatten Sabally und Co. bei ihrer Olympia-Premiere sämtliche Erwartungen übertroffen.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Frankreich

"Niemand hat damit gerechnet, dass wir bei Olympia antreten, geschweige denn ein Viertelfinale spielen", sagte Trainerin Lisa Thomaidis. An Enttäuschung war bei der Kanadierin angesichts dieser "fantastischen Leistung" gar nicht zu denken: "Ich kann nur stolz auf uns sein."

Grund dazu hatte Thomaidis allemal. Ein Sieg gegen die Europameisterinnen aus Belgien zum Auftakt, die souveräne Qualifikation für das Viertelfinale: Vieles von dem, was die deutschen Basketballerinnen in Lille und Paris gezeigt hatten, schürte die Hoffnungen auf eine rosige Zukunft.

"Da liegt noch viel vor uns", betonte Sabally. Der 26-Jährigen gehört gemeinsam mit ihrer Schwester Nyara und Leonie Fiebich (beide 24), die wie Satou in der US-amerikanischen WNBA spielen, die Zukunft des deutschen Frauen-Basketballs. Hinzu kommen Talente wie die 20 Jahre alte Frieda Bühner. "Das", sagte Satou Sabally, "ist eine großartige Perspektive, auf die wir uns freuen können". Erst recht mit Blick auf die kommenden Großturniere: Bei der EM 2025 findet die Vorrunde unter anderem in Hamburg statt, ein Jahr später folgt die Heim-WM in Berlin.

Erfahrung für Heimturniere

Die Erfahrungen von Olympia dürften angesichts der Ambitionen, die vor allem mit der WM verbunden sind, durchaus nützlich sein. Aus Paris könne die Mannschaft jedenfalls "richtig viel mitnehmen", sagte Kapitänin Marie Gülich: "Wir haben das Talent. Selbst die Erfahrung haben wir. Wir haben alles individuell, aber wir müssen es schaffen, das alles zusammen zu bringen."

Vor allem die Niederlagen in der Gruppenphase gegen die USA und im Viertelfinale gegen Frankreich hätten gezeigt, "wo unsere Schwächen sind und woran wir arbeiten müssen", sagte Gülich. Nicht jedes Spiel lasse sich "mit Willen und Kraft" gewinnen, betonte die 30-Jährige: "Das Vertrauen, das man langfristig aufbaut, hat uns noch gefehlt."

Dafür sollen die kommenden Jahre genutzt werden. "Je mehr Zeit wir zusammen verbringen und große Turniere wir spielen", sagte Thomaidis, "desto mehr hilft uns das". Bis dahin sollen die Olympischen Spiele beispielhaft dafür stehen, was für die Basketballerinnen möglich ist.

Bis vor kurzem habe sie sich eine Olympia-Teilnahme jedenfalls nicht vorstellen können, gab Sabally zu: "Aber ich habe mir ein weiteres Ziel gesetzt, eines Tages eine Medaille zu gewinnen. Und ich weiß jetzt, dass das realistisch ist."