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Deutsche Goldjungs starten Olympia-Vorbereitung - aber zuerst kommt das EM-Fieber

SID/Flashscore
Basketball-Weltmeister Moritz Wagner beim Training mit der Nationalmannschaft.
Basketball-Weltmeister Moritz Wagner beim Training mit der Nationalmannschaft.Profimedia
Gut zehn Monate nach dem Goldcoup von Manila hat für die deutschen Weltmeister die letzte Etappe in ihrem Dreijahreszyklus begonnen. In Paris soll wie in den beiden vorherigen Sommern eine Medaille her.

EM-Fieber statt Training

Training am Freitagabend? Parallel zum Viertelfinale der Fußballer? Keine gute Idee. "Wenn ich da hingehe, könnte ich der Einzige sein", sagte Bundestrainer Gordon Herbert schmunzelnd mit Blick auf seinen ursprünglichen Plan, gemeinsam in der Halle zu arbeiten. Es drohe ein "Boykott" seiner Basketballer, es müsse deshalb vielleicht doch noch etwas angepasst werden. Und genau so kommt es. Die für 18:30 Uhr vorgesehene Einheit sei bereits "extra verschoben" worden, "damit wir die Nationalmannschaft anfeuern können", erklärte Weltmeisterkapitän Dennis Schröder.

Während die deutschen Kicker bei der Heim-EM, ihrem Highlight des Jahres, längst in die heiße Phase gestartet sind, steht das Basketballteam noch ganz am Anfang. Seit Sonntag läuft in München die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, doch es wird schnell ernst. Am Samstag (16 Uhr/kostenfrei bei MagentaSport) geht es im ersten vor fünf Testspielen in Köln gegen Frankreich, Gastgeber der Sommerspiele und dort Vorrundengegner.

Herberts Abschiedstournee hat begonnen

Gut zehn Monate nach dem Coup von Manila sind die Goldjungs um Schröder wieder zusammen. Alle zwölf Champions hat Herbert vor seinem letzten Hurra eingeladen, der Kanadier hört auf. Olympia ist der Schlusspunkt im Dreijahreszyklus, den er selbst ausgerufen hatte, und auch der Abschied des Kanadiers soll glanzvoll werden.

"Wir haben die Chance, Geschichte zu schreiben. Drei Medaillen in drei Jahren - ich weiß nicht, ob das schon mal ein deutsches Team im Sport geschafft hat", sagte Herbert. Bronze bei der EM 2022, Gold bei der WM 2023. Allein wegen dieser Erfolge ist die Nationalmannschaft auch in Paris ein Medaillenkandidat. "Mit dem Team, mit der Teamchemie, mit dem Coaching-Staff müssen wir uns nicht verstecken. Wir können natürlich mit breiter Brust rausgehen", so Schröder.

Das Wiedersehen beim Trainingsstart sei toll gewesen. "Es hat mich gefreut, die Jungs zu treffen. Mit denen zu quatschen, wie die letzte Saison war", meinte Schröder. Für Franz Wagner, wie der Spielmacher einer der Eckpfeiler der jüngsten Erfolge, war es "vom Vibe her" schon wieder "sehr, sehr angenehm". Und Herbert findet die Atmosphäre bislang ebenfalls "großartig. Unsere Spieler freuen sich auf die Herausforderung."

Viele WM-Helden sind wieder dabei

Dass das Aufgebot sich im Vergleich zur WM kaum oder vielleicht gar nicht verändert - Herbert muss vor dem Turnier vier Spieler streichen - sei ein enormer Vorteil. "Es hilft immer, wenn man sich als Team gut versteht und sich auch spielerisch schon sehr gut kennt", so Wagner. Dabei gehe es auch um aufgebautes Vertrauen. "Man weiß, wie man miteinander reden kann."

Herbert, dessen Zukunft noch immer nicht geklärt ist, will "darauf aufbauen, was wir im letzten Sommer geschafft haben. Wir müssen besser werden. Das ist der große Schlüssel für uns." Es sei aber "eine der schwierigsten Sachen" im Sport, "Erfolg zu wiederholen. Das ist die Herausforderung, die vor uns liegt."

Bevor es richtig losgeht, drückt Schröder mit seinem Team erstmal den Fußballern gegen Spanien die Daumen. Und der Captain ist guter Dinge: "Wenn sie die schlagen, werden sie Europameister."