Nowitzki-Anwesenheit zum Trotz: Dallas Mavericks brauchen ein NBA-Wunder
Sichtlich enttäuscht trottete Dirk Nowitzki Richtung Kabine, das verhagelte Jubiläum hinterließ Spuren. Auf den Tag genau 13 Jahre nach dem Titelgewinn mit den Dallas Mavericks musste sich das Klubidol aus der ersten Sitzreihe ansehen, wie seine Nachfolger einen schweren Wirkungstreffer kassierten. Durch ein 99:106 in eigener Halle steht es im NBA-Finale gegen die Boston Celtics 0:3, Dallas braucht ein ziemlich großes Wunder.
Schon häufiger lag in der langen Geschichte der Basketball-Profiliga ein Team in den Play-offs so klar zurück, die Statistik spricht eine klare Sprache. Sie lautet 0:156, noch nie gelang es, aus einem 0:3 in einer Best-of-seven-Serie noch ein 4:3 zu machen. Die Antwort auf die Frage, was der Mannschaft um den blassen Würzburger Maximilian Kleber (null Punkte, ein Rebound) jetzt dennoch Mut machen könnte, ist einfach. Sie lautet: nichts.
Boston, das kurz davor steht, mit dem 18. Titelgewinn die Los Angeles Lakers hinter sich zu lassen und wieder zum alleinigen Rekordmeister zu werden, hat all seine bisherigen sieben Auswärtsspiele in der aktuellen Meisterrunde gewonnen. Und in Spiel drei fehlte auch noch Kristaps Porzingis, der den Mavs besonders im Auftaktduell große Probleme bereitet hatte.
Viel Hoffnung, wenig Ertrag
Alles spricht für die Celtics, denn Dallas nutzte etwa einen guten Start - Superstar Kyrie Irving traf mit seinem ersten erfolgreichen Dreier in der Serie (!) zum 25:12 - nicht. Auch eine Aufholjagd mit 22:2-Run war letztlich nutzlos, dazu schadete sich das Team selbst. Schlüsselspieler Luka Doncic kassierte gut vier Minuten vor Schluss beim Stand von 90:93 sein sechstes Foul und musste vom Feld. Danach ging es dahin, Boston um seine Topspieler Jayson Tatum (31 Punkte) und Jaylen Brown (30) holte sich drei Matchbälle. Schon in der Nacht zu Samstag könnte alles vorbei sein.
"Wir konnten nicht körperlich spielen", beschwerte sich Doncic, zur Schiedsrichterleistung wollte der Slowene lieber "nichts sagen". In seinem 48. Play-off-Einsatz erreichte der 25-Jährige erstmals die Foulgrenze, vier Vergehen leistete sich der Point Guard allein im Schlussviertel. Doncic habe "eine Zielscheibe auf der Brust", sagte Mavericks-Trainer Jason Kidd, der als Champion von 2011 am besonderen Abend viele Weggefährten traf.
Neben Nowitzki, Berater der Franchise, waren auch Jason Terry, Shawn Marion und J.J. Barea gekommen. Glück brachten die Helden von einst nicht.
Zum Match-Center: Dallas Mavericks vs. Boston Celtics