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Luka Doncic: Der legitime Nachfolger von Dirk Nowitzki?

SID/Flashscore
Luka Doncic und die Dallas Mavericks stehen in den NBA-Finals.
Luka Doncic und die Dallas Mavericks stehen in den NBA-Finals.Profimedia
Luka Doncic ist das neue Gesicht der Dallas Mavericks und schon jetzt besser als Dirk Nowitzki. Daran lassen zumindest Jason Kidd und Mark Cuban keine Zweifel.

Lässig lehnte Luka Doncic in den Katakomben an der Wand. Einen Pokal in der rechten, ein Dosenbier in der linken Hand, der Sprung ins NBA-Finale wollte gefeiert werden. Zum Ärger von Michael Finley. Mit strengem Blick nahm der Vizepräsident der Dallas Mavericks seinem Starspieler den Drink aus der Hand, und Doncic verzog leicht irritiert das Gesicht.

Es ist kaum vorstellbar, dass Kameras Dirk Nowitzki in solch einem Moment jemals hätten erwischen können. Der Würzburger galt stets als Musterprofi, hielt streng Diät, war nicht nur in dieser Hinsicht ganz anders als sein Nachfolger. Und doch ist Doncic ein glänzender Basketballer, und doch spielt der Slowene um den Titel. 13 Jahre nachdem Nowitzki Dallas die bislang einzige Krone geschenkt hatte.

Doncic, 25, bewegt sich mehr als nur auf den Spuren der Klubikone. "Mann, ich bin so wütend. Er bricht jeden meiner Rekorde", sagte Nowitzki zuletzt im Scherz, denn er verehrt den neuen Helden der Mavs. "Er kann alles, hat das komplette Paket. Jedes Jahr sage ich: Dieser Junge kann unmöglich besser werden. Und dann kommt er im nächsten Jahr tatsächlich mit mehr in seinem Repertoire zurück."

Besser als Nowitzki?

Und so ist passiert, was früher niemand für möglich gehalten hätte. Mark Cuban, langjähriger Besitzer der Franchise, erhob einen Spieler in Dallas über Nowitzki. "Ja", antwortete der Milliardär auf die Frage, ob Doncic besser sei. Das habe aber nichts mit fehlendem Respekt zu tun ("Dirk weiß, dass ich ihn abgöttisch liebe"). Die Reaktion von Nowitzki? "Zum Glück hat Mark keine Ahnung von Basketball, also weiß er nicht, was er sieht."

Wie so vieles, meinte der 45-Jährige auch das nicht ernst. Als Berater der Mavericks kennt er die Klasse des neuen Anführers. Doncic war in der Hauptrunde mit einem Schnitt von 33,9 Punkten die Nummer eins der NBA, kam auf 21 Triple-Doubles und sorgte im Januar mit 73 Punkten für den vierthöchsten Wert der Ligageschichte. Nur Wilt Chamberlain (100/78) und Kobe Bryant (81) waren besser.

Dass es in den Play-offs erstmals seit Nowitzkis Großtaten 2011 wieder ins Finale ging - am Donnerstag beginnt die Serie gegen die Boston Celtics -, hat viel mit Doncic zu tun. "Er hat noch nicht begonnen, an der Oberfläche dessen zu kratzen, was er zu leisten imstande ist", hatte Cuban schon im Herbst gesagt.

Und Dallas-Trainer Jason Kidd, einst an Nowitzkis Seite NBA-Champion, ging noch weiter. "Er bewegt sich in den Sphären von MJ (Michael Jordan, d. Red.), dem Besten, den es je gab. Was dieser junge Mann leistet, ist etwas, das Dallas noch nie gesehen hat. Er ist besser als Dirk."

Nowitzki kann das verschmerzen. Auch, dass Doncic einen eigenen Song hat. "Halleluka" heißt er, ist angelehnt an das weltberühmte "Hallelujah" von Leonard Cohen. Es geht im Text um einen "Wonderboy", den andere Teams nicht hätten haben wollen. Doncic war 2018 von Dallas an Position drei gedraftet worden. Phoenix und Sacramento ließen sich damals den "Newitzki" entgehen.