Bloß kein "Party-Host" sein: Mavs-Show begeistert Dirk Nowitzki
Höchststrafe vermieden, Hoffnung auf die historische Wende geweckt: Dirk Nowitzki lehnte sich früh im Schlussviertel zurück und genoss die "lebenserhaltende" Gala seiner Dallas Mavericks im vierten NBA-Finalspiel gegen die Boston Celtics. "Was du nie und auf keinen Fall willst, ist einen Gegner, der die Meisterschaft auf deinem Parkett feiert", sagte die deutsche Basketball-Ikone am ESPN-Mikro: "Die Jungs haben heute Stolz und Herz gezeigt."
Mit einem beeindruckenden 122:84-Heimsieg nach zwischenzeitlicher 48-Punkte-Führung wehrte Dallas den ersten Matchball der Celtics ab, die allerdings in der Best-of-seven-Serie immer noch mit 3:1 führen und in der Nacht zu Dienstag (2.30 Uhr MESZ/DAZN) ihren 18. Titel perfekt machen können. Aber auch wenn noch nie ein Team einen 0:3-Rückstand in den Play-offs drehen konnte: Der dritthöchste Finalsieg der NBA-Geschichte war mindestens ein Lebenszeichen.
"Wir schauen einfach von Spiel zu Spiel, wollen das Momentum mitnehmen, das nächste Game in Boston gewinnen und die Serie ausdehnen", sagte Nowitzki nach dem ersten Mavs-Sieg in einem NBA-Finalspiel seit dem 12. Juni 2011. Damals hatte der "Dirkster" Dallas zum entscheidenden vierten Erfolg gegen Miami geführt, der bislang einzige Titel war perfekt. In fremder Halle - Nowitzki wusste also, wovon er sprach.
"Glauben daran"
Jetzt ist die Hoffnung auf Titel Nummer zwei wieder da. "Wir glauben bis zum Ende daran. Wir können das schaffen", sagte Mavs-Topstar Luka Doncic. "Die Celtics müssen nur den Sack zumachen. Das ist aber eine ganz schwere Sache, wenn der Gegner nichts mehr zu verlieren hat. Das haben wir heute gesehen", meinte Coach Jason Kidd, als Mavs-Spieler ebenfalls 2011er-Meister.
Dallas führte zur Halbzeit bereits 61:35 und machten im dritten Viertel weiter Tempo, das Spiel war früh entschieden. Die Topstars Luka Doncic (29 Punkte) und Kyrie Irving (21) waren die besten Werfer für die Mavs, der deutsche Forward Maxi Kleber steuerte fünf Zähler bei. Bei den schwachen Celtics erzielte Jayson Tatum 15 Punkte.
Höher haben in einem Finalspiel der NBA nur die Chicago Bulls beim letzten Jordan-Titel 1998 gegen die Utah Jazz (96:54) sowie die Celtics selbst bei ihrer letzten Meisterschaft 2008 gegen die Los Angeles Lakers (131:92) gewonnen. Celtics und Lakers sind mit jeweils 17 Titeln NBA-Rekordchampion. Dass es bei diesem Gleichstand bleibt, dafür kämpfen die Mavericks weiter.