Flashscore-Aufwärmrunde: Vier Kernpunkte für das Formel 1-Rennen in Monaco
DIE ERSTEN METER
Die Startposition ist das eine in Monaco, der Start an sich aber ebenso wichtig. Um den sehr kurzen Weg zur ersten Kurve geht es als erstes für Charles Leclerc, "wenn wir den überstehen, sind wir in einer guten Position". Sehr gerne hätte er wohl seinen Ferrari-Kollegen Carlos Sainz gleich hinter sich, doch McLaren war zu stark: Oscar Piastri startet als Zweiter und kämpft um seinen ersten Formel-1-Sieg. Mit dem Ferrari-Star versteht sich der Australier blendend, so gut, dass beide sich zuletzt Späße über eine Adoption Piastris durch die Leclerc-Familie machten - damit auch der Australier Monaco als Heimrennen bezeichnen kann. "Wir sind ja jetzt Familie", sagte Leclerc nach der Quali daher: "Und da wir jetzt beide in der ersten Startreihe stehen, werden wir uns vorher wohl noch mal mit meiner Mutter zusammensetzen."
DIE STRATEGIE
Ein weiterer Vorteil für Leclerc und Ferrari: Carlos Sainz ist ganz in seiner Nähe auf Startplatz drei. Gelingt am Start ein Manöver gegen Piastri, hätte die Scuderia auch taktisch alles in der Hand, wäre mit einer Doppelführung weniger anfällig für strategische Angriffe durch die Konkurrenz, etwa durch einen frühen Boxenstopp. Und Sainz, üblicherweise höchst angriffslustig auch im eigenen Team, klang mit Blick auf dieses Rennen sehr mannschaftsdienlich. "Wir wollen mit beiden Autos alles tun, um das Rennen zu gewinnen", sagte er, "Charles ist in der besten Position. Es ist ein Tag, an dem wir uns wünschen, dass nichts passiert. Charles verdient diesen Monaco-Sieg."
DIE NERVEN
Schon seit seiner Zeit in den Nachwuchsserien wartet Leclerc auf einen Sieg in seiner Heimat, nun also die nächste Chance. Spielen da die Nerven nicht eine Rolle? "Die größte Anspannung ist hier das Qualifying", sagt er, "das ist der große Teil des Jobs." Und ohnehin: "Sobald ich im Auto sitze, ist alles weg. Sobald der Helm sitzt, fühle ich mich wohl." Leclerc ist allerdings durchaus einer, dem nachgesagt wird, dass er gute Chancen des Öfteren vergibt. Schon zum 24. Mal steht er auf der Pole Position, nur fünfmal wandelte er diese in einen Sieg um - das lag freilich nicht immer an ihm. Bei seinen bisherigen Monaco Poles etwa, war es eher ein Versagen des Teams.
DIE NEBENROLLE
Ja, auch Max Verstappen nimmt an diesem Rennen teil, aber so richtig interessant ist seine Rolle am Sonntag auf den ersten Blick nicht. Nur von Rang sechs startet er, in Monaco ist das ziemlich weit hinten. Und es spricht auch kaum etwas dafür, dass er von dort viel Druck aufbauen kann - denn der Red Bull mag Monaco einfach nicht. "Wir haben beim Setup alles versucht, aber das Auto ist hier wie ein Gokart", sagte er, "es ist, als würde ich ohne Aufhängung fahren. Es springt herum, absorbiert keine Kerbs, keine Bodenwellen und keine Neigungen auf der Strecke." Verstappen und Red Bull sind in Monaco ausnahmsweise kein Spitzenteam.