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Formel 1 Silverstone 2023: Briefing und Community-Tippspiel zum Rennen in Großbritannien

Michel Egenolf / Roman Bartz
Aktualisiert
Eins der traditionsreichsten und besondersten Rennen des Kalenders findet für die Fahrer in Silverstone statt.
Eins der traditionsreichsten und besondersten Rennen des Kalenders findet für die Fahrer in Silverstone statt.AFP
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2023 enthält eine rekordverdächtige Anzahl an Rennen – mit 23 geplanten Stopps weltweit. Mit dem Großen Preis von Bahrain am 5. März wurde die Saison eröffnet. Sie endet mit dem Grand Prix von Abu Dhabi am 26. November. Der Kalender umfasst dabei insgesamt 20 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Miami – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bietet. Nun macht der Formel-1-Tross in Europa zum zehnten Rennen der Formel-1-Saison 2023 Halt in Großbritannien, genauer gesagt in Silverstone. Wir haben uns die Entwicklungen der Favoriten für Euch genauer angesehen. Ebenfalls enthalten: unser Community-Tippspiel.

Nach der Verstappen-Mania in Österreich steht direkt die nächste Party für einen Fahrer an, wenn das Paddock nach Silverstone wandert. Es ist das Heimrennen für Lando Norris, George Russell und Lewis Hamilton und damit für gleich drei Piloten des Feldes. Die meisten Anhänger an der Rennstrecke werden jedoch dem siebenmaligen Weltmeister Hamilton die Daumen drücken, er wird der Star des Wochenendes sein. Wenn ihr mehr über den schillernden Mercedes-Piloten erfahren möchtet, schaut doch gerne mal in unser Porträt zum Briten.

Und dass er sich auf dieser Rennstrecke wohlfühlt, hat der Brite schon häufig bewiesen. Ganze acht Siege gelangen dem Rekordweltmeister in Silverstone, das gesamte restliche Fahrerfeld kommt auf gerade einmal vier Siege (Alonso 2x, Verstappen und Sainz je ein Mal).

Historie: Das letzte Rennen in Silverstone

Das vergangene Rennen in Großbritannien brachte viele Ereignisse und eine Menge Gesprächsstoff. Die Trainingseinheiten und das Qualifying waren wie das britische Wetter an diesem Wochenende: Maximal wechselhaft. Lewis Hamilton konnte im ersten Training dank starken Regenfällen nur zehn Runden vor seinen Heimfans drehen, für die Bestzeit reichte es dennoch nicht, Valtteri Bottas holte sich die Bestzeit. 

Das zweite und dritte Training verlief zumindest etwas trockener und etablierte eine gewisse Hackordnung. RedBull und Ferrari fuhren fast auf Augenhöhe, dahinter folgten die Mercedes und ein starker Lando Norris.

Es folgte das Qualifying, das erneut vom Regen geprägt war. Aston Martin, Haas und Williams hatten quasi keinerlei Chance, ihre Autos waren in den nassen Bedingungen deutlich zu schwach. Da aber nur fünf dieser sechs Piloten ausschieden, war es Nicholas Latifi, der sich über einen Platz in Q2 freuen durfte. Und die Freude vergrößerte sich noch mehr. Früh setzte er eine gute Zeit und profitierte vom sich verstärkenden Regen. Es konnten kaum mehr gute Zeiten gesetzt werden.

Letztendlich schaffte es Latifi in die Top 10, hatte aber mit dem Kampf um die Pole nichts zu tun. Diese sicherte sich schlussendlich ein verwirrter Carlos Sainz im englischen Regen vor Verstappen, Leclerc, Perez und Hamilton: "Das habe ich nicht erwartet, diese Runde hat sich schrecklich angefühlt", so der Spanier am Boxenfunk.

Der Start verlief in einem absoluten Chaos mit einem Massencrash. Gasly geriet ins Sandwich von Zhou und Russell und brachte somit den Briten von seiner Linie. Russell crashte in Zhou, dessen Bolide sich einmal um die Längsachse drehte und auf dem Halo durch den Kies rutschte und letztendlich über die Bande flog und in einem Fangzaun landete. Unglaublicher-, aber glücklicherweise blieb Zhou unverletzt. Gleiches ließ sich allerdings von Alex Albon behaupten, der nach einer Kollision mit Vettel in der Bande einschlug und das Rennen mit einem großen Schaden am Auto beenden musste.

Guanyu Zhous Alfa Romeo rutscht kopfüber über den Asphalt und durch das Kiesbett
Guanyu Zhous Alfa Romeo rutscht kopfüber über den Asphalt und durch das KiesbettProfimedia

Aus 20 Fahrern wurden so zum Restart 17. Sainz konnte seine Position verteidigen, dahinter nahm es Leclerc mit beiden Red Bulls auf. Es ging hart zur Sache, sowohl der Frontflügel von Perez als auch der von Leclerc nahmen Schaden.

Verstappen übernahm nach einem Fehler von Sainz nach 10 Runden die Führung, musste beide Ferraris jedoch nur zwei Runden später passieren lassen - der Niederländer hatte einen Schaden an seinem Boliden, konnte jedoch mit verminderter Performance weiterfahren.

Hamilton im starken Mercedes übernahm die Führung als beide Ferraris die Reifen wechselten. Diese tauschten obendrein die Positionen, da man Leclerc die schnellere Pace zutraute. Hamilton fiel nach seinem Boxenstopp hinter beide Piloten der Scuderia zurück, machte jedoch weiterhin einen guten Job. Verstappen war inzwischen nur noch Achter, sein Auto gab nicht mehr her. 

Runde 39 brachte in Person von Esteban Ocon wieder Spannung ins Rennen. Der Franzose musste seinen Boliden auf der Strecke abstellen - Motorschaden. Das folgende Safety Car lieferte den Verfolgern Leclercs die Möglichkeit die Reifen zu wechseln, der Monegasse blieb auf der Strecke, musste nach dem Restart wegen seiner alten Reifen Sainz aber schnell ziehen lassen.

Was dann folgte, war für viele das beste Racing der vergangenen Saison. Wie ein Verrückter verteidigte sich Leclerc auf seinen abgekauten harten Reifen gegen Perez und konnte den Mexikaner sogar lange in Schach halten - eine überragende Leistung des Monegassen. Beide bekämpften sich sehr hart und letztendlich war es der viertplatzierte Hamilton, der sich als Dritter im Bunde freute und auf Rang zwei fuhr. Dieser hatte jedoch nicht lange Bestand, da Perez im schnelleren Auto saß. Auch Leclerc begehrte noch einmal gegen den Briten auf, konnte aber die zwischenzeitlich zurückeroberte Position nicht halten.

Sainz wurde nicht mehr gefährdet und fuhr bei seinem 150. Rennstart seinen ersten Sieg ein. Ebenfalls eine Premiere war es für Mick Schumacher, der seine ersten Formel 1-Punkte einfuhr, jedoch knapp von Max Verstappen auf Platz acht verwiesen wurde. 

F1 News kompakt: Was vor dem Rennen wichtig ist

Der Formel 1-Kalender für das nächste Jahr steht bereits: Weiterhin ohne einen Deutschland-GP, dafür aber mit einem Rennen mehr. China gibt sein Comeback, nachdem das Rennen wegen Gesundheitsauflagen in diesem Jahr ausgefallen war. Hinzu kommt, dass drei Rennen nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern am zuvor eigentlich dem Qualifying vorbehaltenen Samstag, stattfinden sollen.

Guanyu Zhou denkt weiterhin nicht gerne an das Rennen im vergangenen Jahr in Silverstone zurück. Sein Unfall hat bei ihm Spuren hinterlassen: "Wenn ich jetzt Bilder davon sehe, schalte ich weg, denn es ist furchterregend, das noch einmal zurückzuspulen. Es hätte dein letztes Rennen sein können." Für Zhou wird die schnelle Strecke also eine Herausforderung und Konfrontation mit der Vergangenheit. Wenn ihr mehr über die Strecke erfahren möchtet, schaut doch gerne in unsere Streckenanalyse.

Eindrücke aus dem 1. und 2. freien Training

Auf dem Weg zu seinem sechsten Sieg in Serie hat Max Verstappen auch in Silverstone 2023 einen starken Start ins Wochenende hingelegt. Im freien Training zum britischen Grand Prix drehte der Formel-1-Weltmeister in 1:28,078 Minuten die schnellste Runde, er lag nach zwei Sessions am Freitag allerdings nur knapp vorne.

Alex Albon – im bislang schwachen Williams – schloss beide Einheiten auf dem dritten Platz ab, nur zwei Zehntelsekunden fehlten auf Max Verstappen. Dass diese Leistung kein Zufall war, zeigte ein Blick auf den Teamkollegen: Rookie Logan Sargeant belegte den fünften Platz. 

Carlos Sainz im Ferrari zeigt sich weiterhin in Topform! Der Spanier lag bloß 22 Tausendstel auf Verstappen zurück und belegte damit den zweiten Platz. Pechvogel Leclerc hatte rneut mit technischen Problemen zu kämpfen und konnte im 2. Training keine einzige Runde drehen. 

Mercedes und Aston Martin fanden indes keinen Grip und landeten nur im Mittelfeld.

3. Freie Training - Bestzeit von Charles Leclerc

Bestzeit von Charles Leclerc im Ferrari, ein ungewohnter achter Platz von Weltmeister Max Verstappen im Red Bull und eine erneut beeindruckende Vorstellung von Alex Albon im bisher deutlich unterlegenen Williams: Das vom englischen Regen begleitete freie Training in Silverstone verlief ein bisschen anders als in der bisherigen Formel-1-Saison üblich.

Qualifying - Verstappen sichert sich Pole-Position

Weltmeister Max Verstappen im Red Bull hat sich die Pole Position für den britischen Grand Prix, Formel 1 Silverstone 2023 (Sonntag, 16.00 Uhr/Sky), gesichert. Der Niederländer setzte sich im Qualifying vor dem Überraschungsteam McLaren mit Lando Norris (Großbritannien) und Oscar Piastri (Australien) durch. "Ich war schon überrascht, diese beiden Jungs da zu sehen", sagte Verstappen: "Ein toller Job, den sie gemacht haben." Norris freute sich über den Erfolg vor seinem Heimpublikum, haderte aber ein bisschen mit der vertanen Chance, sogar Startplatz eins zu erobern. "Max macht halt immer alles kaputt", sagte er mit einem breiten Grinsen.

Community-Tippspiel: 

Um das Ganze etwas interaktiver zu gestalten, möchten wir euch einladen mitzutippen. Verstärkt gerne unsere Tippgruppe und tretet gegen uns an. Hier geht´s zum Community-Tippspiel mit den beiden Formel 1-Redakteuren Michel und Roman. Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas.

Tipps unserer beiden Redakteure: 

Michel: 1.Verstappen 2.Perez 3.Hamilton 4.Leclerc  5.Alonso

Roman: 1.Verstappen 2.Hamilton 3.Leclerc 4. Perez 5.Alonso