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Formel 1 GP Abu Dhabi: Alle Infos - Das Briefing zum Rennen in den Arabischen Emiraten

Michel Egenolf / Roman Bartz
Aktualisiert
Für die Formel 1-Fahrer steht in Abu Dhabi das letzte Rennen der Saison an.
Für die Formel 1-Fahrer steht in Abu Dhabi das letzte Rennen der Saison an. AFP
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2023 enthielt eine rekordverdächtige Anzahl an Rennen – mit 22 Stopps weltweit. Mit dem Großen Preis von Bahrain am 5. März wurde die Saison eröffnet. Nun endet sie mit dem Grand Prix von Abu Dhabi am 26. November. Der Kalender umfasste dabei insgesamt 20 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Miami – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bot. Der Formel-1-Tross macht zum Saisonfinale der Formel-1-Saison 2023 Halt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um den Großen Preis von Abu Dhabi auszutragen. Wir haben uns die Entwicklungen der Favoriten für Euch genauer angesehen. Ebenfalls enthalten: unser Community-Tippspiel.

14 Rennen haben bisher in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattgefunden. 2009 stieg der erste Große Preis von Abu Dhabi, seit jeher das letzte Rennen der Saison. Durch diese Umstände bietet Abu Dhabi einige historische Momente. Wir haben uns ein paar davon genauer angesehen. 

Historie: Bedeutende Momente des Grand Prix von Abu Dhabi

2014: Eine Pressekonferenz für die Ewigkeit

Historische Momente in der Formel 1-Geschichte finden zumeist auf der Rennstrecke statt. Titelgewinne, Rennsieg  Aufholjagden, gewagte Manöver, Abschiedsrennen und vieles mehr haben wir bisher hier präsentiert. Im Jahr 2014 lieferte der Große Preis von Abu Dhabi jedoch einen anderen historischen und amüsanten Moment. Doch seht selbst...

2016: Nico Rosberg wird Formel 1-Weltmeister

Das Jahr 2016 bescherte Formel 1-Deutschland den bis dato letzten deutschen Weltmeister. Nico Rosberg setzte sich am Ende einer vom Zweikampf mit Lewis Hamilton geprägten Saison die Krone auf.

Nico Rosberg feiert seinen Weltmeistertitel in Abu Dhabi
Nico Rosberg feiert seinen Weltmeistertitel in Abu DhabiAFP

Beide Teamkollegen waren in diesem Jahr mehrere Male aneinandergeraten, in Spanien fielen beide nach einer Kollision sogar aus. Vor dem letzten Rennen des Jahres in Abu Dhabi führte Rosberg mit 12 Punkten Vorsprung vor seinem Teamkollegen, dieser hatte ihn jedoch in allen drei vorherigen Rennen geschlagen. Bei einem Sieg Hamiltons in den Emiraten würde Rosberg ein dritter Platz reichen, so die Rechnung. Hamilton erfüllte seine Pflicht und führte das Rennen bis zum Zielstrich an, Rosberg kämpfte sich auf Platz zwei vor. Im Wissen das ihm diese Konstellation nicht zum Titel reichen würde, verlangsamte Hamilton das Tempo, um Rosberg auszubremsen und die Konkurrenten Vettel und Verstappen von hinten Druck auf den Wiesbadener ausüben zu lassen. In einer intensiven letzten Runde konnte Rosberg seine Position verteidigen und den WM-Titel einfahren.

2021: Weltmeisterentscheidung zwischen Hamilton und Verstappen

Dramatischer konnte eine Entscheidung um den Weltmeistertitel wohl nicht ausfallen. Mit einem Punktgleichstand gingen Lewis Hamilton und Max Verstappen ins letzte Rennen. Derjenige, der die bessere Platzierung einfahren würde, wäre Weltmeister. Die Stimmung war mehr als nur angespannt. Beide Fahrer waren in der Saison mehrfach ineinander gecrasht. In Silverstone landete Verstappen nach einer Kollision mit Hamilton im Krankenhaus, in Monza der Red Bull des Niederländers auf dem Halo des siebenfachen Weltmeisters. Verstappen war mit einem Vorsprung in die letzten Saisonrennen gegangen, der Mercedes präsentierte sich jedoch als das stärkere Auto. Hamilton hatte die vergangenen drei Rennen allesamt gewonnen. Verstappen sicherte sich dennoch die Pole. Im Rennen gelang es dem Briten rasch Verstappen zu überholen. Der siebenfache Weltmeister fuhr unbeirrt und scheinbar unaufhaltsam seinem achten Titel entgegen. Der Crash von Nicholas Latifi, das Safety-Car und umstrittene Entscheidungen von Rennleiter Michael Masi gaben Verstappen noch einmal die Chance auf die WM. Mit frischen Reifen und einer Runde Zeit war er Hamilton nun unmittelbar auf den Versen. Verstappen überholte Hamilton und feierte seinen ersten Weltmeistertitel in einem historisch-denkwürdigen Finale.

2022: Abschied von Sebastian Vettel

Im finalen Rennen der Saison 2022 stand keine Titelentscheidung an. Max Verstappen hatte sich mehr als souverän seine zweite Weltmeisterschaft gesichert. Vielmehr verabschiedete sich eine Formel 1-Legende von der großen Motorsport-Bühne. Sebastian Vettel beendete nach 299 Rennen in der Eliteklasse seine von Erfolgen geprägte Karriere. Vier Mal wurde er Weltmeister, 53 Rennsiege gelangen dem Heppenheimer für Toro Rosso, Red Bull und Ferrari. Bei seinen ersten und letzten Arbeitgebern BMW Sauber und Aston Martin blieb ihm ein Sieg verwehrt. 

Mehr zum Yas Marina Circuit in Abu Dhabi, erfahrt ihr in unserer Streckenanalyse.

F1 News kompakt: Was vor dem Rennen wichtig ist 

Mercedes liefert weiterhin die Motoren für McLaren

Mercedes wird bis ins Jahr 2030 Motorenausrüster für das McLaren-Team bleiben. Das gaben beide Teams am Rande des letzten Saisonrennens bekannt. "Wir freuen uns bestätigen zu können, dass wir unseren Vertrag mit Mercedes-Benz langfristig für die neue Ära des Reglements verlängert haben. Wir haben großes Vertrauen in unsere Beziehung zu ihnen. Mercedes hat uns auf dem Weg zurück an die Spitze des Feldes unterstützt" erklärte Andrea Stella, Teamchef bei McLaren. Der ursprüngliche Vertrag mit dem deutschen Team wäre im Jahr 2025 ausgelaufen.

Mick Schumacher geht zu Alpine und bleibt bei Mercedes

Die Zukunft von Mick Schumacher ist nun endgültig geklärt. Wie Mercedes und der deutsche Fahrer mitteilten, wird Schumacher auch im Jahr 2024 beim deutschen Rennstall unter Vertrag stehen und als Reservefahrer eingesetzt werden. Für den Deutschen fand sich bei keinem anderen Team ein Sitz als Stammfahrer, immerhin bleibt Schumacher der Formel 1 so aber erhalten. "Ich bin glücklich und dankbar, Reservefahrer von Mercedes im nächsten Jahr zu sein. Es ist gut, mit diesem großartigen Team in der Formel 1 verbunden zu bleiben", ließ Schumacher über seine sozialen Medien wissen.

Zusätzlich wird der Deutsche bei der Langstrecken-WM 2024 antreten. Bei den 24 Stunden von Le Mans wird er für Alpine an der Seite von Ferdinand Habsburg im Alpine A424 an den Start gehen. Der Schritt in ein anderes Rennformat hatte sich bereits abgezeichnet, im Oktober hatte Schumacher in Spanien bereits eine Testfahrt für Alpine absolviert. 

Hamilton dementiert Red Bull-Kontakte

Die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton bei Mercedes wurde am Ende zu einem Kaugummi-Poker. Erst Ende August unterzeichnete der siebenfache Weltmeister sein neues Arbeitspapier bis Ende 2025. Zuvor hatte sich das Management des Briten aber auch bei anderen Teams umgehört. Zuletzt erklärte Red Bull-Teamchef Christian Horner, dass Hamiltons Management auch bei ihnen vorstellig wurde: "Sie haben uns mehrmals kontaktiert. Dabei wurde nachgefragt, ob es Interesse gäbe."

Christian Horner erklärte, dass Hamilton sich dem Red Bull-Team angeboten habe
Christian Horner erklärte, dass Hamilton sich dem Red Bull-Team angeboten habeAFP

Hamilton sah sich nun gezwungen, auf die Aussagen Horners zu reagieren. Seine Darstellung der Ereignisse hört sich jedoch ein wenig anders an. Horner habe ihn kontaktiert, allerdings unter der falschen Nummer: "Ich habe mein altes Handy zuhause gefunden und angemacht. Es kamen hunderte von Nachrichten und ich sah, dass eine von Christian dabei war: Wir sollten uns zusammensetzen, zu Saisonende." Kontakt zwischen seinem Management und der Red Bull-Seite habe es derweil nicht gegeben. Welcher Geschichte man nun vertraut, bleibt jedem selbst überlassen. Am Rande des ersten freien Trainings in Abu Dhabi hatte Horner dann erneut eine Antwort für Hamilton parat. Mehr dazu lest ihr in unserer News-Meldung.

Franz Tost nach 18 Jahren nicht mehr bei AlphaTauri

In der Formel 1 endet an diesem finalen Rennwochenende der Saison eine Ära. Franz Tost tritt nach 18 Jahren an der Spitze des Alpha Tauri-Teams zurück und macht den Weg frei für die neue Doppelspitze, bestehend aus Laurent Mekies und Peter Bayer. 

Tost hatte 2006 die Rolle des Teamchefs übernommen, nachdem Red Bull den Rennstall Minardi aufgekauft hatte und diesen in Toro Rosso umbenannte. 2020 folgte die Namensänderung zu Alpha Tauri. Tost kümmerte sich neben seiner Arbeit als Teamchef auch um das Red Bull-Nachwuchsprogramm und brachte dadurch Talente wie Carlos Sainz, Pierre Gasly, Yuki Tsunoda und Alexander Albon hervor. Außerdem war er an der Ausbildung der zwei Serienweltmeister Max Verstappen und Sebastian Vettel beteiligt. Unter Tosts Leitung gelangen dem Schwesterteam von Red Bull sogar zwei Rennsiege: Sebastian Vettel 2008 genauso wie Pierre Gasly 12 Jahre später fuhren in Monza zu ihren ersten Rennsiegen. 

Eindrücke aus den Trainings

- 1. Freie Training ein Schaulaufen der Rookies - Das erste freie Training stand unter dem Motto "Das große Rookie-Schaulaufen". Die meisten Teams gaben ihren Stammfahren eine Pause und ermöglichten ihren Ersatz- und Testfahrern Einsatzzeit mit den F1-Boliden. Besonders Felipe Drugovich als Zweiter überzeugte. Gleich zehn Stammpiloten guckten nur zu, so bestand das halbe Feld aus Fahrern, die für die Teams eines der verpflichtenden Rookie-Trainings absolvierten.

- 2. Training unter Rennbedingungen mit vielen Unterbrechungen - Weltmeister Max Verstappen ist im Chaos-Training von Abu Dhabi nur auf Platz drei gefahren. Vor dem letzten Rennen der Formel-1-Saison (Sonntag, 14:00 Uhr/Sky) drehte stattdessen Ferrari-Pilot Charles Leclerc in 1:24,809 Minuten die schnellste Runde, auf dem 5,281 km langen Yas Marina Circuit reihte sich Verstappen als Dritter (+0,173 Sekunden) in seinem Red Bull zudem noch hinter Lando Norris (+0,043/McLaren) ein.

Verstappen und Co. hatten wegen zwei Unterbrechungen kaum Zeit zum Fahren, zudem waren im ersten freien Training noch zahlreiche Rookies im Einsatz. Das so wichtige zweite Training musste gleich zwei Mal unterbrochen werden. Nach seinem unverschuldeten Gully-Unfall von Las Vegas crashte erst Carlos Sainz erneut. Der Spanier setzte mit seinem offenbar aggressiv abgestimmten Ferrari auf einer Bodenwelle auf, dadurch verlor er die Kontrolle - und schlug in den Reifenstapel ein. Unmittelbar nachdem es nach 27 Minuten Pause wieder losgehen konnte, beschädigte Nico Hülkenberg das Heck seines Haas. Das kostete noch einmal sieben Minuten.

Verstappen erneut auf Pole – Haas-Pilot Hülkenberg stark

Weltmeister Max Verstappen hat sich doch die Pole Position zum letzten Rennen der Formel-1-Saison in Abu Dhabi (Sonntag, 14.00 Uhr/Sky) gesichert. Der Red-Bull-Pilot setzte sich im Qualifying auf dem Yas Marina Circuit gegen Charles Leclerc im Ferrari und Oscar Piastri (McLaren) durch. Für Verstappen war es die vierte Pole in Serie auf dem Yas Marina Circuit und die insgesamt zwölfte in dieser von dem Niederländer so dominanten Saison.

"Mal abwarten, wie es im Rennen läuft. Ich bin sehr, sehr stolz über das, was wir bisher in diesem Jahr erreicht haben", sagte Verstappen. Nico Hülkenberg legte in seinem Haas eine ganz starke Vorstellung hin und startet als Achter.

- Longruns Analyse -  Wir greifen die Aussage vom alten und neuen Weltmeister auf und schauen uns an, wie das Rennen laufen könnte. Nach anfänglischen Schwierigkeiten war Max Verstappen nun doch im Qualifying wieder der Schnellste. Doch möglicherweise können die Verfolger von McLaren und Ferrari mit einer besseren Rennpace mit viel Sprit zurückschlagen? Ein guter Indikator dafür sind die Longruns am Ende der Traings-Session. Doch auch dort behielt Verstappen klar die Oberhand. Im Schnitt fehlt der Konkurrenz pro Runde ebenfalls mehr als drei Zehntel. Große Probleme hatte hingegen Ferrari, die sich hinter Mercedes einreihen müssen. Alpine mit leichten Vorteilen gegen McLaren.

Doch wenn man sich diesen Drift, während der persönlich schnellsten Runde von Lando Norris im McLaren ansieht, besteht doch Hoffnung, dass er um den Sieg mitkämpfen kann. Wir sind gespannt auf das Finale der F1-Saison 2023 mit dem Großen Preis von Abu Dhabi.

Zeitplan des GP von Abu Dhabi 2023

Freitag, 24. November       10:30 Uhr - 11:30 Uhr         1. Freies Training

Freitag, 24. November       14:00 Uhr - 15:00 Uhr         2. Freies Training   

Samstag, 25. November     11:30 Uhr - 12:30 Uhr        3. Freies Training

Samstag, 25. November     15:00 Uhr                           Qualifying

Sonntag, 26. November     14:00 Uhr                            Rennen

Alle Infos zur Übertragung im TV des GP von Abu Dhabi

Formel-1-Fans in Deutschland sehen das Rennen in Abu Dhabi wie gewohnt ausschließlich bei Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt das Rennen ebenso exklusiv wie alle anderen Events in diesem Jahr.

Community-Tippspiel: 

Um die Formel 1-Rennwochenenden bei Flashscore etwas interaktiver zu gestalten, möchten wir Euch einladen die Ergebnisse des Wochenendes in unserer Liga mitzutippen. Verstärkt gerne unsere Tippgruppe und tretet gegen uns an. Hier geht's zum Community-Tippspiel mit den beiden Formel 1-Redakteuren Michel und Roman. Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas.

Tipps unserer beiden Redakteure: 

Michel: 1. Verstappen 2. Hamilton 3. Norris 4. Leclerc 5. Russell

Roman: 1. Verstappen 2. Leclerc 3. Sainz 4. Perez 5. Norris