ATP Wien: Viertelfinale beginnt, Thiem gibt Saison-Aus bekannt
Grigor Dimitrov überzeugte im Achtelfinale restlos. Der Bulgare bezwang den an Stelle 3 gesetzten Russen Andrey Rublev in zwei Sätzen (6:3, 6:4). Nach nur einer Stunde und elf Minuten verwertete der 31-Jährigen seinen zweiten Matchball. Nun trifft er im ersten Viertelfinale um 14:10 Uhr auf den im Tableau ebenfalls ungesetzten US-Amerikaner Marcos Giron. Ein Duell, in dem Dimitrov aufgrund der starken Leistungen zuletzt als Favorit gilt. Giron setzte sich etwas überraschend gegen den Briten Cameron Norrie durch.
Auch Daniil Medvedev (26) kann im laufenden Kalenderjahr bereits einen Sieg gegen Norrie vorweisen. Der bedeutete dem Russen viel, immerhin gelang ihm dadurch sein erster Turniersieg 2022. Das Finale im August in Los Cabos (Mexiko) gewann der aktuell Vierte der Weltrangliste klar. Sein Konkurrent im Viertelfinale ist der erst 21-jährige Italiener Jannik Sinner. Nicht ungelegen kommt Medvedev dabei eine noch nicht ganz ausgeheilte Fußverletzung des Südtirolers. Trotz dieser zeigte sich Sinner im Achtelfinale souverän, er bezwang den Argentinier Cerúndolo mit 7:5 und 6:3.
Thiem noch nicht in der Spur
Ebenfalls kurzen Prozess machte Medvedev in der Runde der letzten 16. Gegen den unweit vom Austragungsort aufgewachsenen Dominic Thiem (29) blieb der Russe nervenstark. Obwohl das Publikum Stimmung gegen ihn erzeugte, zwang er die Lokalgröße zu etlichen Fehlern. 6:3, 6:3 - Sieg in zwei Sätzen. Nach dem Spiel erklärte Dominic Thiem sein frühzeitiges Saison-Aus.
Thiem möchte vorerst für einige Tage pausieren. Dann will er mit voller Energie in die Vorbereitung für Melbourne starten. Der aktuell Weltranglisten-113. erklärte gegenüber den Medien: "Ich will da als Maschine rauskommen. Das ist das einzige Ziel. Ich habe durch die Handgelenkverletzung noch nie so richtig die Kombination aus Tennis und Fitnesstraining machen können. Das wird mich weiterbringen."
Ursprünglich hatte sich Thiem vorgenommen, vor Jahresende noch an den Challengern in Bergamo und Bratislava teilzunehmen. Die Entscheidung fußt wohl auf einer Bekanntgabe durch die ATP. Der Weltverband hatte ihm für die Pflichtturniere in Indian Wells und Miami null Punkte zugesprochen - obwohl Thiem zum Austragungszeitpunkt verletzt war und am "Sunshine Double" gar nicht teilgenommen hatte.
Nun korrigierte die ATP den Irrtum. Anstatt der beiden Masters-Turniere fließen die Ergebnisse vom Salzburg-Challenger im Juli bzw. des Wiener Turniers in die Wertung ein.
Der US-Open-Sieger 2020 dürfte sein Saisonziel damit erreicht haben, die Qualifikation für das erste Major im kommenden Jahr - die Australian Open (16. bis 29. Januar) - scheint gesichert zu sein. Aufgrund einer langwierigen Handgelenksverletzung muss der einstige Weltklasse-Spieler weiterhin kleinere Brötchen backen.
Mitfavorit Tsitsipas bereits out
Weitere Viertelfinale-Begegnungen sind für 17:30 und 19:00 Uhr geplant. Zunächst kommt es zum Duell zwischen dem Polen Hubert Hurkacz, sowie dem Kroaten Borna Ćorić. Während Hurkacz' in der Vorrunde hart erkämpfter Sieg (7:5, 4:6, 6:3) gegen den Finnen Emil Ruusuvuori als Favoritensieg gewertet werden muss, konnte der hochtalentierte Kroate im Duell mit dem griechischen Tennis-Ass Stefanos Tsitsipas für eine echte Überraschung sorgen.
Tsitsipas gab trotz eines gewonnenen ersten Satzes, sowie einem Break zu Beginn des zweiten Satzes das Spiel noch aus der Hand. Ćorić krönte eine überragende Aufholjagd im Tiebreak. Für den Kroaten nichts Neues. Auf der ATP-Tour konnte er 18 von 22 Tiebreaks in Entscheidungssätzen für sich entscheiden - eine herausragende Bilanz.
Abgeschlossen wird der Freitag von einem echten Generationenduell. Der britische Routinier Daniel Evans (32) zeigte sich trotz Außenseiter-Rolle gegen den Russen Karen Khachanov ungeheuer sattelfest, fertigte ihn in zwei Sätzen ab (6:2, 6:2). Der in Israel geborene Kanadier Denis Shapovalov (23) ist Evans' nächster Herausforderer. Beide Spieler konnten auf der ATP Tour bislang je ein Turnier gewinnen. Evans 2021 in Melbourne, Shapovalov 2019 in Stockholm.