Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

AO: Vorschau Tag 6 - Deutsche Hoffnung Siegemund gegen Garcia - Wie fit ist Djokovic?

Anton Latuska
Laura Siegemund nach dem Zweitrundensieg gegen Irina Begu.
Laura Siegemund nach dem Zweitrundensieg gegen Irina Begu.AFP
An Tag sechs der Australian Open stehen die letzten Spiele der dritten Runde an. Die letzte deutsche Teilnehmerin Laura Siegemund trifft dabei auf die favorisierte Französin Caroline Garcia. Bei den Männern richten sich die Blicke auf Novak Djokovic, bei dem vor dem Duell gegen Routinier Grigor Dimitrov ein Fragezeichen über seiner Fitness steht.

 

ATP

Andrey Rublev (6) v. Daniel Evans (30) - 2:30 Uhr

Nie ging es für Andrey Rublev bisher weiter als ins Viertelfinale bei einem Grand Slam, in diesem Jahr scheinen die Vorzeichen aber gut zu stehen für einen tiefen Run des Russen. Die Nummer sechs der ATP-Rangliste hat sich in den ersten beiden Runden gegen den formschwachen Dominik Thiem und den Finnen Emil Ruusuvuori durchgesetzt und will in diesem Jahr wieder in die zweite Woche einziehen. Es zieht sich wie ein roter Faden durch Rublevs Karriere, dass der 25-Jährige gegen jeden Gegner mithalten, allerdings auch gegen jeden Gegner verlieren kann. 

In der dritten Runde des diesjährigen "Happy Slams" trifft Rublev auf den Briten Daniel Evans. Die dritte Runde ist für ihn kein gutes Pflaster, stehen in einer Bilanz auf dieser Stufe doch zwei Siege acht Niederlagen gegenüber. Auch im vergangenen Jahr scheiterte er hier in der dritten Runde glatt gegen Felix Auger-Aliassime, in diesem Jahr profitierte er bislang von einem recht machbaren Weg. Mit einer direkten Bilanz von 4:4 erscheint auch die Hürde Rublev nicht per se zu hoch für Evans.

Ugo Humbert (106) v. Holger Rune (10) - 3:00 Uhr

Bereits der Einzug in die dritte Runde der Australian Open ist der größte Erfolg auf dieser Bühne für den Franzosen Ugo Humbert. In der ersten Runde konnte er sich gegen seinen routinierten Landsmann Richard Gasquet durchsetzen, wenige Tage später nahm er auch die Hürde Denis Kudla. Nun kann die ehemalige Nummer 25 der Welt wieder etwas Selbstvertrauen tanken und es scheint so, als wolle der 24-Jährige einen neuen Anlauf auf die Weltspitze nehmen, aus der er seit eineinhalb Jahren immer weiter herausgefallen war.

Im Drittrundenspiel des ersten Grand Slams dieses Jahres steht ihm dabei der Däne Holger Rune gegenüber. Ein Name, der sich erst in den vergangenen Monaten so richtig in den Top 20 etabliert hat, doch ein Spieler, den man inzwischen auch als Anwärter auf die großen Titel auf der Rechnung haben muss. Auf der australischen Bühne ist er bei seiner bisher einzigen Teilnahme im vergangenen Jahr bereits in Runde eins ausgeschieden, doch zwölf Monate später steht ein anderer Holger Rune auf dem Platz. Der 19-Jährige geht gegen den Franzosen Humbert, den er in beiden bisherigen direkten Duellen besiegen konnte, als klarer Favorit ins Spiel.

Grigor Dimitrov (28) v. Novak Djokovic (5) - 9:00 Uhr

Die Ausgabe von vor zwei Jahren schien das Turnier des Grigor Dimitrov zu sein. Mit tollem Tennis marschierte er durch die ersten Turnierrunden und traf im Viertelfinale auf den Nobody Aslan Karasev. Eine plötzliche Verletzung machte ihm dann aber während des Spiels gegen den Russen zu schaffen, am Ende unterlag er und musste in der Runde der letzten Acht die Segel streichen. Trotzdem ist es seit dem Halbfinale 2017 die beste Platzierung des routinierten Bulgaren, der in diesem Jahr einen neuen Anlauf nimmt. Einer der elegantesten Spieler auf der Tour könnte in diesem Jahr die Geschichte umdrehen.

Verletzungsprobleme kennt nämlich auch Novak Djokovic besser, als ihm momentan lieb ist. Der serbische Superstar hat seit dem Match gegen den französischen Qualifikanten Enzo Couacaud mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen und äußerte sich nach der Partie durchaus pessimistisch, was die Chancen auf rasche Besserung angeht. Ein fitter Novak Djokovic ist selbstverständlich hoher Favorit gegen Grigor Dimitrov, der Gesundheitszustand des 35-jährigen neunmaligen Titelträgers könnte die Vorzeichen aber komplett verändern. 

Andy Murray (66) v. Roberto Bautista Agut (25) - 9:00 Uhr

Er ist einfach nicht kleinzukriegen: Als Zuschauer ertappt man sich schon seit Jahren dabei, Andy Murray aus dem Zirkus des Top-Tennis abzuschreiben. Klar, spielerisch erreicht er nicht mehr ganz das Niveau aus seiner Blütezeit, aber es gibt wohl kaum einen Spieler auf der Tour, der mit so viel Herz um die Punkte kämpft wie der 35-jährige Brite. Der zweimalige Wimbledon-Champion hat die Australian Open noch nicht gewonnen und selbst der Einzug in die dritte Runde wurde ihm in diesem Jahr denkbar schwer gemacht. Sowohl gegen Matteo Berrettini als auch gegen Thanasi Kokkinakis musste Murray über fünf Sätze gehen, der Australier führte gar schon mit zwei Sätzen und trotzdem kam der Schotte zurück. Wer diesen Mann abschreibt, macht einen großen Fehler.

In der dritten Runde geht es gegen den Spanier Roberto Bautista Agut. Der 34-Jährige aus Castellon de la Plana in der Region Valencia musste gegen den US-amerikanischen Qualifikanten Brandon Holt ebenfalls hart arbeiten, um weiterzukommen: Ebenso wie Murray gegen Kokkinakis musste auch Bautista Agut von einem Zwei-Satz-Rückstand zurückkommen, was er in beeindruckender Art und Weise tat. Auch wenn die beiden Spieler in der Weltrangliste mehr als 40 Plätze trennen, erwarten wir ein absolut offenes Match.

WTA

Varvara Gracheva (97) v. Karolina Pliskova (31) - 1:00 Uhr

Im vergangenen Jahr fiel Karolina Pliskova bei den Australian Open noch wegen einer Verletzung aus, in diesem Jahr will die Tschechin wieder angreifen. Die beim Ausrutschen im Fitnessstudio erlittene Handverletzung hinderte sie über drei Monate am Spielen, in diesem Jahr sieht es deutlich besser aus für die 30-Jährige. In den ersten Runden bezwang sie Yulia Putintseva und Wang Xiyu und will ihre starke Leistung aus dem Jahr 2019 wiederholen, als sie ins Halbfinale einzog. Bisher hat sie keinen einzigen Satz verloren und auch im Drittrundenmatch ist sie klare Favoritin.

Ihre Gegnerin Varvara Gracheva nahm in der ersten Runde überraschend Daria Kasatkina aus dem Turnier, immerhin die Nummer acht der Welt. Ihr erster Sieg über eine Top 20-Spielerin wurde veredelt durch ein souveränes Weiterkommen gegen die Qualifikantin Lucrezia Stefanini, das für die Russin durchaus überraschend kam. Im vergangenen Jahr musste sie sich durch eine Zehn-Spiele-Niederlagenserie kämpfen, kam aber stark zurück und steht nun bereits zum fünften Mal in der dritten Runde eines Grand Slams.

Camila Giorgi (70) v. Belinda Bencic (10) - 2:30 Uhr

Belinda Bencic, die Siegerin von Adelaide, hat ihre Siegesserie bei den Australian Open 2023 ausgebaut und ohne Satzverlust die dritte Runde des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison erreicht. Beim diesjährigen Turnier an Nummer zwölf gesetzt kam sie mit einer perfekten Vorbereitung nach Melbourne: Sie dominierte das Feld beim WTA-500-Turnier in Adelaide und präsentierte sich ähnlich stark für die Schweiz beim United Cup. In den ersten Runden setzte sie sich gegen Viktoriya Tomova und Claire Liu durch und will nun auch ins Achtelfinale einziehen.

Mit der quirligen Camila Giorgi trifft die Schweizerin als letzte Hürde vor der zweiten Woche nun aber auf eine ganz andere Gegnerin. Giorgi eröffnete ihre Saison 2023 mit einer knappen Drei-Satz-Niederlage gegen Sorana Cirstea. Im Vorfeld der Australian Open hatte sie keine weiteren Spiele bestritten und kam in zweifelhafter Form zum Turnier. Der Erstrundensieg der Italienerin gegen Anastasia Pavlyucheckova, bei dem sie nur ein einziges Spiel abgab, räumte jedoch die meisten Zweifel aus. Giorgi ließ eine weitere saubere Leistung gegen Schiemdlova folgen, dementsprechend ist sie auch für Bencic eine mehr als ernstzunehmende Gegnerin.

Aryna Sabalenka (5) v. Elise Mertens (32) - 4:30 Uhr

Im Duell der ehemaligen Doppelpartnerinnen trifft Aryna Sabalenka in der zweiten Runde der Australian Open auf Elise Mertens. Sabalenka zog mit einem glatten Sieg über Tereza Martincova in die zweite Runde ein und konnte nach holprigem Start gegen Shelby Rogers auch ihr Zweitrundenduell deutlich gewinnen. Als Nummer fünf der Welt ist Sabalenka auf dem Papier die Favoritin, auch im direkten Vergleich führt sie mit 6:2.

Doch wie viel diese Statistiken Wert sind, wird sich erst im Spiel zeigen. Die beiden sind bekannte Rivalinnen und haben häufig gegen- und miteinander gespielt. Elise Mertens hatte mit der zweimaligen Grand-Slam-Siegerin und ehemaligen Australian-Open-Zweiten Garbine Muguruza aus Spanien ein durchaus dickes Brett zu bohren, doch sie löste die Aufgabe in drei Sätzen. Gegen Lauren Davis in Runde zwei lief die Sache etwas glatter, zwei Sätze reichten zum Einzug in die dritte Runde. Hier ist Mertens leichte Außenseiterin gegen ihre Dauer-Kontrahentin Sabalenka.

Laura Siegemund (158) v. Caroline Garcia (4) - 9:00 Uhr

Nach einem Seuchenjahr 2022 erlebt Laura Siegemund in diesen Tagen eine wahre Wiederauferstehung. Im letzten Kalenderjahr schaffte sie es lediglich bei den US Open ins Hauptfeld, ansonsten scheiterte sie bei allen Grand Slams schon in der Qualifikation. In diesem Jahr ist alles anders: Als einzige der fünf deutschen Damen kam sie über die erste Runde hinaus, dabei konnte sie auf ihrem Weg in Runde drei sogar die deutlich höher gerankte Irina Begu ausschalten. Laura Siegemund scheint in guter Form zu sein, was die Weltranglistenplatzierung von 158 etwas weniger wichtig erscheinen lässt. Die deutschen Tennis-Fans wissen, zu was die ehemalige Nummer 27 der Welt im Stande ist. Auch in der dritten Runde ist für die 34-Jährige eine Überraschung möglich.

Sind wir ehrlich: Dafür muss aber viel zusammenkommen. Caroline Garcia scheint in der Form ihres Lebens zu sein und hat zuletzt sieben der letzten acht Einzel-Spiele gewonnen. Es ist ein später Ruhm für Garcia, die lange Zeit als die große Hoffnung des französischen Damentennis galt. Mit 29 Jahren ist sie inzwischen eine arrivierte Spielerin, die allen Gegnerinnen gefährlich werden kann. Die Nummer vier der Welt kam ohne Satzverlust durch das bisherige Turnier, wenn das Match gegen Leylah Fernandez auch knapper war, als man es beim 2:0-Satzresultat erwarten kann.