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NFL Saisonstart: Alle Teams im Check – Wer überrascht, wer enttäuscht?

Claas Schönfeld
Die NFL ist zurück!
Die NFL ist zurück!Profimedia
Das Warten hat ein Ende! Die NFL startet in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in die neue Saison. Wir blicken auf alle Divisions und bereiten euch perfekt auf das neue Spieljahr vor.

AFC North

Im Norden der AFC ist viel Qualität vorhanden, ein völlig abgeschlagenes Team gibt es hier nicht. Favorit sind die Cincinnati Bengals mit Joe Burrow, der allerdings noch nicht 100% fit ist. Die Wade des Quarterbacks macht Probleme. Receiver und Kumpel Ja'Marr Chase hat Burrow sogar schon geraten, die ersten Spiele auszulassen. Sobald der Nr. 1 Pick von 2020 fit ist, können den sehr kompletten Bengals nur wenige das Wasser reichen.

Eine interessante Saison könnte es für die Baltimore Ravens werden, die im Sommer ihren offensiven Spielplan einmal komplett verändert haben. Nachdem jahrelang das Laufspiel favorisiert wurde, wird ab der kommenden Saison deutlich mehr Wert auf das Passpiel gelegt werden. Das ist die richtige Entscheidung, die Umstellung von Lamar Jackson und Co. braucht aber Zeit, zudem fällt Marlon Humphrey in der Defensive erstmal aus.

Ebenfalls mit einer interessanten Mannschaft kommen die Pittsburgh Steelers daher. Quarterback Kenny Pickett geht in seine zweite Saison und könnte ein Shootingstar der Liga werden. Er hat eine hervorragende Vorbereitung gespielt und anscheinend den nächsten Schritt gemacht. Hinzu kommt eine von T. J. Watt angeführte Defense und eine gute O-Line. Sorgen machen hingegen die Cornerbacks, überraschen kann Pittsburgh aber allemal.

Die Cleveland Browns sind vermutlich das schwächste Team der Division. Das liegt allerdings nicht daran, dass sie so schwach, sondern die anderen Teams so gut sind. In der Defensive haben sich die Browns verbessert, während die Leistungsfähigkeit im Angriffsspiel schwer einzuschätzen ist. Was kann Deshaun Watson nach seiner Anklagen-Odysse noch leisten? Wie funktionieren die Receiver? Zu viele Fragen für eine gute Saison.

AFC South

Im Süden sind die Jacksonville Jaguars der klare Favorit. Angeführt von einem immer besser werdenden Trevor Lawrence, kann das Team eine hervorragende Offensive vorweisen. Diese wurde durch Calvin Ridley und Tank Bigsby noch einmal verstärkt. Allerdings hinkt die Defensive ziemlich hinterher, in der vergangenen Saison gehörte sie zum unteren Drittel in der NFL. Die Jaguars sind sehr talentiert, für ganz vorne reicht es aber nicht.

Gänzlich anders sieht es hingegen bei den Tennessee Titans aus. Dort ist die Defensive das absolute Prunkstück der Mannschaft. Mit Arden Key hat man sich bei den Edge Rushern enorm verstärkt, zusätzlich kehrt Harold Landry nach langer Verletzungspause zurück. Offensiv wird es hinter Superstar-Running-Back Derrick Henry allerdings schnell dünn. Auch Quarterback Ryan Tannehill überzeugt nicht gänzlich. Das reicht nicht für ein starkes Jahr.

Bei den Indianapolis Colts hat man in diesem Sommer den kompletten Neustart gewagt. Neuer Trainer (Shane Steichen), neuer Quarterback (Anthony Richardson), neue Ideen. Steichen kann zusammen mit Rookie Richardson für eine unterhaltsame Saison sorgen, wirklich kompetitiv sind die Colts aber nicht. Ähnlich ist die Situation bei den Houston Texans: Neuer Coach mit DeMeco Ryans und neuer QB mit C. J. Stroud. Chancen auf mehr als 4 Siege: 0.

AFC East

Starke Teams, kein klarer Außenseiter: Die Situation der AFC East gleicht der im Norden. Ganz vorne sollten aber auch in diesem Jahr die Buffalo Bills landen. Nach einem frühen Playoff-Aus 2022 will man nun wieder angreifen. In der O-Line hat man sich gut verstärkt, Josh Allen kann fortan besser geschützt werden. Die gute Defensive blieb weitestgehend zusammen, vorausgesetzt Von Miller kehrt zeitnah zurück. Mit den Bills ist definitv zu rechnen. 

Ebenso mit den New York Jets und Star-Verpflichtung Aaron Rodgers. Kann der Hall-of-Fame-Quarterback die Jets direkt zu einem Playoff-Team machen? Sehr gut möglich! Bereits im vergangenen Jahr hatte man eine starke Defensive, jetzt die enorme Verstärkung auf der Quarterback-Position. Rodgers hat in der Offensive gute Optionen an die Hand bekommen und wird die Jets auf ein neues Level heben. Die Playoffs sind mehr als realistisch.

Hohe Ambitionen hat man auch bei den Miami Dolphins. Ob diese erfüllt werden, ist allerdings zweifelhaft. Star-Safety Jalen Ramsey hat sich schwer verletzt und ob die dramatisch schlechte O-Line sich verbessern kann, ist fragwürdig. Tua Tagovailoa hat 2022 gefühlt mehr Gehirnerschütterungen als Big Plays gehabt, damit kommt man nicht in die Playoffs. Die Defensive ist zwar weiterhin überragend, die restlichen Probleme aber zu groß.

Auch bei den New England Patriots sollte man nicht zu sehr auf eine lange Saison hoffen. Das Team ist nicht katastrophal, kann mit der Konkurrenz aber nicht mithalten. Die Defensive bleibt die Vorzeige-Unit, die Offensive um den mittelmäßigen Mac Jones ist purer Durchschnitt. Im grauen New England wird es auch in dieser Saison keine großen Ausschläge nach oben und unten geben.

AFC West

Die Kansas City Chiefs sind der große Favorit auf den Titel, damit kommt ihnen logischerweise auch die Vormachtstellung in der AFC West zu. Eventuell droht Gefahr von den Chargers, in LA fehlt es aber an der Kadertiefe. Bei den Broncos und Raiders befindet man sich voll im Umbruch und steht vor einem Übergangsjahr.

Eine ausführliche Analyse der Chiefs und der restlichen AFC-West-Teams lest ihr hier.

NFC North

Lange Jahre war in "Motor City" wenig los, für die Stadt gilt das weiterhin, aber die Detroit Lions machen nach langer Zeit mal wieder Spaß. Man hat ein super Laufspiel, das durch eine starke O-Line ermöglicht wird. Hinzu kommt der deutsche Shootingstar Amon-Ra St. Brown, der Hype um die Lions ist riesig. Allerdings war die Defense 2022 desaströs und wurde nicht verstärkt, auch QB Goff ist kein Star. Detroit ist gut, aber nicht überragend.

Die Minnesota Vikings haben mit Kirk Cousins und Justin Jefferson den besten Quarterback bzw. Receiver in der Division. Das ist ein Pfund und macht die Vikings zum Favoriten auf den Division-Titel. Für größere Ziele wird es auch in diesem Jahr nicht reichen, da die Defensive zu schwach besetzt ist, vor allem die Cornerbacks machen Sorgen. Zudem muss die Umstellung auf das neue System von Brian Flores erstmal gelingen. 

Bei den Chicago Bears stehen weiterhin dicke Fragzeichen hinter Justin Fields, der in sein drittes Jahr geht. Trotz des ersten Draft-Picks hat man auf einen neuen Quarterback verzichtet und Fields stattdessen eine bessere O-Line sowie Receiver zur Verfügung gestellt. Ob das reicht? Zweifelhaft. Neben Fields ist auch die Defensive ausbaufähig. Heißt: Chicago steckt auch dieses Jahr vollständig im Rebuild.

Große Veränderungen gab es im Sommer auch bei den Green Bay Packers. Nach 18 Jahren Aaron Rodgers ist nun Jordan Love der Quarterback bei den "Cheseheads". Dieser geht in seine vierte NFL-Saison, ist also nicht gänzlich unerfahren, viel Spielzeit kann er aber nicht vorweisen. Ebenso wenig die Receiver und Tight Ends. Dafür ist die Defensive - dank Rashaun Gary - ein echtes Sahnestücken. Die jugendlichen Packers könnten überraschen.

NFC East

Vier Punkte haben den Philadelphia Eagles vor 208 Tagen zum Super-Bowl-Triumph gefehlt. In dieser Saison wollen Hurts und Co. wieder angreifen. Da Erfolg aber eben sexy macht, musste "Philly" die Abgänge beider Koordinatoren sowie einiger Schlüsselspieler verkraften. Trotzdem haben die Eagles weiterhin die beste O-Line der NFL und enorm starke Receiver. Ob es nochmal für den Super Bowl reicht? Hm. Stark sind sie aber weiterhin.

Defense, Defense, Defense! Das ist das Motto der Dallas Cowboys für die kommende Spielzeit. Die Texaner sind ein heißer Kandidat dafür, die beste Abwehrreihe der NFL zu haben. Diese wird von Dan Quinn gecoacht, der einer der besten auf diesem Gebiet ist. Defensiv ist Dallas also hervorragend aufgestellt, offensiv so naja. Trotzdem ist die Mischung eine gute. Den Cowboys ist viel zuzutrauen, vielleicht gelingt es ihnen sogar die Eagles zu attackieren.

Bei den New York Giants wurde in der Offseason gut gearbeitet. Mit Darren Waller macht die Offensive einen riesigen Sprung und auch die O-Line wurde verstärkt. Zusätzlich ist mit Jalin Hyatt ein interessanter und talentierter Receiver an Bord. Auch was die Defensive angeht, muss man sich nicht verstecken. Die D-Line ist stark, die Cornerbacks jung und interessant, was auch Potenzial für Probleme bietet. Die Giants könnten überraschen.

Die Washington Commanders stehen vor einer ungewissen Saison. Man geht mit Sam Howell als Quarterback in die Saison, der 2022 in der fünften (!) Runde gedraftet wurde. Damit kann man eine Cinderella-Story schreiben, aber auch auf die Nase fallen, erschwerend hinzu kommt eine schwache O-Line. Richtig gut ist hingegen die D-Line, besonders nach der Rückkehr von Chase Young. Washington kann überraschen, sich aber auch verkalkulieren.

NFC West

Topfavorit im Westen sind die San Francisco 49ers. Man hat eine überragende Defensive mit Nick Bosa und Top-Transfer Javon Hargrave, während Brock Purdy als Quarterback zurückkehrt. Somit gehören die Kalifornier direkt wieder zu den Topteams, nicht nur in der Divison, sondern auch in der Conference. Aufgefangen werden, muss der Abgang von Defense Coordinator Ryans nach Houston. Gelingt das, kann es einen tiefen Playoff-Run geben.

Die letzte Saison verlief für die Seattle Seahawks, die sich eigentlich im Rebuild befanden, wie im Traum. Mit Geno Smith hatte man völlig überraschend einen Top-Quarterback und zusätzlich viel Glück mit den Rookies. Fraglich, ob das dieses Jahr erneut so klappt. Fraglich, aber möglich! Mit Rückkehrer Bobby Wagner wurde die Defensive verstärkt und offensiv das Niveau gehalten. Erneut die Playoffs zu erreichen, erscheint realistisch.

Nichts mit den Playoffs werden die LA Rams und die Arizona Cardinals zu tun haben. Beide Teams befinden sich im Umbruch und haben zusätzlich mit enormen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Während bei den Rams Cooper Kupp ausfällt, müssen die Cardinals noch auf QB Kyler Murray verzichten. Um sportlichen Erfolg wird es an beiden Standorten nur bedingt gehen, viel mehr steht ein guter Draft-Pick für 2024 im Vordergrund.

NFC South

Spannend wird es 2023 bei den Atlanta Falcons. In Georgia wird offensiv ein radikaler Lauf-Ansatz verfolgt, der viel Potenzial in beide Richtungen bietet. Eindeutig ist die Richtung in der Defensive, die zwar verstärkt wurde, aber weiterhin arge Schwachstellen aufweist. Hinzu kommt ein unerfahrener Quarterback in Desmond Ridder. Eigentlich zu viele Fragezeichen für ein erfolgreiches Jahr, die schwache Konkurrenz lässt die Falcons aber träumen.

Quarterback neu, Defensive Line neu, diverse Rückkehrer. Der Kader der New Orleans Saints hat sich enorm verändert. Mit Derek Carr hat man sich einen Routinier für die Schlüsselposition geschnappt, der definitiv Playoff-Niveau besitzt. Zudem kehrt Michael Thomas - ein potenzieller Star-Receiver - endlich zurück. Allerdings ist nicht sicher, ob er zu alter Stärke zurück findet und wie schwer die schwache O-Line wiegt. Bei den Saints ist alles offen.

Bryce Young. Das ist der Name, der die Carolina Panthers wieder zu alter Stärke führen soll. Um den Quarterback von Alabama an erster Stelle draften zu können, haben die Panthers viel aufgegeben. Nun wird sich zeigen, ob die Wette aufgeht. Abgesehen von Young haben die Panthers ein gutes Trainerteam und eine stabile Defensive. Wofür das gut ist? Mal schauen. Der Rebuild-Kader hat natürlich Schwächen, diese Saison wird man das noch spüren.

Eine schwere Saison steht den Tampa Bay Buccaneers bevor. In Jahr eins nach Tom Brady werden nur wenige Siege vom Laster fallen. Zwar hat man eine ordentliche Defensive, aber danach hört es dann auch schon auf mit den positiven Aspekten. Eine ganz schwache O-Line und dahinter ein zum Teil desaströser Baker Mayfield lassen nur wenig Hoffnung zu. Vereinzelt können die "Freibeuter" überraschen, wahrscheinlich ist das aber nicht.

Bock auf die NFL? Hier könnt ihr die spektakulärsten Eröffnungsspiele Revue passieren lassen.