Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

6.347 Punkte: Neugebauer bricht Rekord und träumt von Olympia-Medaille

SID
Aktualisiert
Leo Neugebauer ist der große Hoffnungsträger der deutschen Leichtathletik-Szene.
Leo Neugebauer ist der große Hoffnungsträger der deutschen Leichtathletik-Szene.Profimedia
Mehrkämpfer Leo Neugebauer hat wenige Monate nach seinem Zehnkampf-Rekord auch die 22 Jahre alte deutsche Hallen-Bestmarke im Siebenkampf gebrochen. Der 23-Jährige siegte beim College-Event "NCAA Indoor Championships" in Boston mit 6.347 Punkten, übertraf damit den Rekord von Frank Busemann aus dem Jahr 2002 in Tallinn (6.291 Punkte) und unterstrich wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Paris eindrucksvoll seine Medaillenambitionen.

Hoffnungsträger der deutschen Leichtathletik

"Dass ich jetzt auch den Hallenrekord habe, ist einfach fantastisch. Ich wusste nach dem letzten Wettkampf, dass ich ihn erreichen kann", sagte Neugebauer. Bei Sport1 ergänzte er: "Ich bin super happy, diesen Wettkampf gewonnen und den deutschen Rekord gebrochen zu haben. Dass ich ihn jetzt indoor und outdoor habe, bedeutet mir sehr viel."

Erst im vergangenen Juni hatte Neugebauer - der an der University of Texas studiert und in Deutschland für den VfB Stuttgart startet - den 39 Jahre alten deutschen Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen auf 8.836 Punkte verbessert. Somit schwang er sich zum Hoffnungsträger der kriselnden deutschen Leichtathletik auf.

In der ewigen Hallen-Bestenliste steht Neugebauer nun auf Rang 21. Die Jahresbestleistung im Siebenkampf hält der Schweizer Simon Ehammer, der vor einer Woche in Glasgow 6.418 Punkte erreicht hatte. Zehnkampf-Legende Frank Busemann hat mit Freude und etwas Wehmut auf den deutschen Siebenkampf-Hallenrekord des Shootingstars reagiert. "Es war eine Frage der Zeit. Es war klar, dass es irgendwann passieren würde. Ich habe mich für Leo gefreut, das hat er sich verdient", sagte Busemann dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Was ist bei Olympia möglich?

Anfang Februar hatte Neugebauer beim New Mexico Collegiate Classic in Albuquerque mit 6.219 Punkte den Rekord noch knapp verpasst, weil er vor allem bei den letzten beiden Disziplinen schwächelte. Diesmal nicht.

Der WM-Fünfte von Budapest startete am Freitag fulminant und blieb mit 6,98 Sekunden über die 60 Meter nur zwei Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit von vor wenigen Wochen. Auch im Weitsprung (7,73 m) und Kugelstoßen (16,72 m) präsentierte sich Neugebauer in guter Verfassung - und sprang zum Abschluss des Tages mit 2,09 m so hoch wie nie zuvor.

Über die 60 m Hürden zum Start in Tag zwei legte der gebürtige Görlitzer mit 8,25 Sekunden eine Saisonbestleistung hin, im Stabhochsprung blieb er mit 5,16 m nur knapp unter seiner Bestleistung aus dem vergangenen Sommer. Über die abschließenden 1000 m benötigte er 2:46,42 Minuten.

2024 sei "eine Medaille fällig", hatte Neugebauer zu Beginn des Jahres bei leichtathletik.de gesagt: "Darauf versuche ich hinzuarbeiten." Er halte auch die magische Marke von 9.000 Punkten für "machbar", dafür müsse er "eben in jeder Disziplin noch ein bisschen mehr rausholen." Bisher haben nur vier Zehnkämpfer diese Marke geknackt, der Weltrekord des Franzosen Kevin Mayer aus dem Jahr 2018 steht bei 9126 Punkten.