2. Liga: Holstein möchte Hannover 96 die Grenzen aufzeigen
Hannover 96 hat sich gefunden. Damit, die an den Bundesligisten Hertha gemahnenden Hintergrundgeräusche - ein Streit zwischen dem Verein und Investor Martin Kind droht weiter zu eskalieren - zu ignorieren, hat die Mannschaft einige Übung. Am Dienstag schlugen die 96er Düsseldorf mit 2:0, Kapitän Ron-Robert Zieler zeigte sich einmal mehr eine großartige Leistung. Neunmal parierte er einen Fortuna-Schuss.
Im Laufe seiner Karriere absolvierte der gebürtige Kölner sechs Partien für den DFB, stand zwischenzeitlich bei Manchester United unter Vertrag und galt in Deutschland als aussichtsreiche Torwarthoffnung. Nach glücklosen Wanderjahren fand Zieler bei seinem Herzensverein wieder zu alter Stärke. In der laufenden Saison spielte er siebenmal zu Null. Bloß Paderborns Jannick Huth befindet sich in dieser Statistik auf Augenhöhe mit dem 33-Jährigen.
Von Zielers individuell herausragender Performance abgesehen, kristallisierte sich in der Mannschaft von Stefan Leitl eine klarere Hierarchie als in den letzten Jahren heraus. Der aus Fürth gekommene Havard Nielsen schlug zudem in Niedersachsen voll ein (sieben Treffer, zwei Assists). Auch Sturmpartner Cedric Teuchert kam erstmals seit der Spielzeit 19/20 wieder besser in Fahrt.
Am Freitagabend fehlt Phil Neumann weiterhin rotgesperrt. Bei der unglücklichen 0:1-Niederlage in Darmstadt vor einer Woche wurde er früh ausgeschlossen und erhielt vom DFB eine Zwei-Spiele-Sperre. Der 25-jährige Verteidiger ist somit für beim Duell gegen seinen Ex-Verein nicht dabei.
Kiel möchte mit 96 gleichziehen
Im letzten Pflichtspiel des Jahres will sich Holstein Kiel natürlich nicht lumpen lassen. Mit einem Sieg könnte die Elf von Coach Marcel Rapp mit Hannover in der Tabelle gleichziehen. Die aktuell achtplatzierten Norddeutschen behaupten sich seit 2017 in der Liga und haben sich als fixer Bestandteil der zweithöchsten Spielklasse etabliert. Die rund 15.000 Zuseher fassende Holstein-Arena könnte beinahe ausverkauft sein, 12.500 waren am Nachmittag bereits abgesetzt.
Auch Kiel traf erst vor wenigen Wochen auf die parallel gegen Kaiserslautern spielende Fortuna aus Düsseldorf. Ende Oktober rang man dem Tabellen-6. beinahe ein Remis ab, Kiel zeigte sich von seiner besten Seite. Auf diese Leistung stützt sich Trainer Rapp nun: „Gegen Düsseldorf haben wir gelernt, dass wir voll an unsere Leistungsgrenze kommen müssen, um mit solchen Top-Teams mithalten zu können“
Holsteins gefährlichste Waffe, der die Torschützenliste anführende Steven Skrzybski (zehn Treffer), wird erneut auf dem Platz stehen. Fehlen werden den Kielern hingegen Marco Komenda, Timo Becker, Benedikt Pichler und Aleksandar Ignjovski.