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2. Liga: Bielefeld überrascht Tabellenführer Darmstadt — St. Pauli gewinnt erneut

Flashscore
St. Pauli hat erneut Grund zum Jubeln
St. Pauli hat erneut Grund zum JubelnProfimedia
Arminia Bielefeld profitiert vom Trainereffekt. Im ersten Spiel unter Uwe Koschinat bezwang man den Tabellenführer aus Darmstadt mit 3:1 (0:0). In einer hektischen Nachspielzeit traf Benjamin Kanuric mit einem Traumtreffer zum 2:1, Klos legte zum 3:1 nach. Der FC St. Pauli profitierte von einem Ausschluss gegen Gideon Jung und feierte gegen Fürth den bereits siebten Sieg in Folge. Magdeburg und Paderborn trennten sich torlos.

Arminia Bielefeld vs. Darmstadt 98 3:1

Darmstadt fand im ersten Durchgang kein Rezept gegen eine kriselnde Arminia. Uwe Koschinat hatte sich für ein ausgeprägtes Defensivkonzept entschieden, der Ballbesitz wurde vorzugsweise dem Tabellenführer überlassen. Die Lilien verbrachten in den ersten 45 Minuten viel Zeit damit, eine Lücke im gegnerischen Abwehrverbund zu suchen — doch vergebens. Struktur und Dynamik waren im Aufbauspiel von Lieberknechts Team kaum vorzufinden. 

Dementsprechend fand der Abstiegskandidat aus Bielefeld die erste nennenswerte Chance des Spiels vor. Sebastian Vasiliadis ließ Gegenspieler Holland stehen, visierte die rechte Ecke an, verpasste diese aber knapp (10.). Auf der Gegenseite traf Mathias Honsak den Pfosten (26.). Das letzte Ausrufezeichen vor der Pause setzte Okugawa. Der Versuch des Japaners war nicht platziert genug, wurde zur leichten Beute für Darmstadt-Torhüter Marcel Schuhen (42.).

Erst nachdem die beiden Mannschaft wieder aus den Kabinen geschritten waren, nahm die Begegnung Tempo auf. Obwohl beide Trainer auf Personalwechsel verzichteten: Beide Teams wirkten wie ausgewechselt.

Erfolgreiches Debüt für Uwe Koschinat
Erfolgreiches Debüt für Uwe KoschinatProfimedia

In der 53. Minute kam ein abgefälschter Honsak-Schuss zu Stürmer Tietz. Darmstadts Mittelstürmer schien überrascht, wurde hektisch und vergab die Chance auf die Führung. Bereits erwähnter Honsak knackte eine Minute später die harte Nuss namens Bielefeld: Ein weiter Abschlag von Schuhen. Honsak profitiert von einem Missverständnis zwischen Prietl und Ramos, netzt humorlos ein (54.). Kurz darauf hätte Stojilkovic beinahe das 2:0 für Darmstadt erzielt.

Die Arminen zeigten sich bemüht, rasch zu reagieren. Hack prüfte die Fähigkeiten von Schuhen mit einem satten Volleyschuss. Starke Parade von Schuhen. In der 68. Minute kam Fabian Klos frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber knapp über den Querbalken. Vier Minuten später gelang der ersehnte Ausgleich. Nach einem Eckstoß leitete Klos den Ball weiter auf die Stirn von Manuel Prietl. Aus kurzer Distanz drückte der Österreich den Ball hinter die Linie. 

Der eingewechselte Benjamin Kanuric sorgte für die Entscheidung: Vom Strafraumrand aus zog der 20-jährige Österreicher ab. Mit vollem Karacho landete der Ball in den gegnerischen Maschen. Per Außenrist ins Kreuzecke (90.+1). Die Alm stand in Flammen. Klos legte wenig später nach (90.+3). Die Arminia rückt durch den unerwarteten Erfolg vorläufig auf Platz 14. Im Rennen um den Aufstieg erlitt Darmstadt hingegen einen bitteren Dämpfer.

FC St. Pauli vs. Greuther Fürth 2:1

Im Duell am Millerntor war ein enges Spiel erwartet worden. Bei beiden Mannschaften hatte ein Trainerwechsel für viel neuen Schwung gesorgt. Zorniger kassierte am Samstag zwar seine bereits vierte Pleite als Fürth-Trainer, dem stehen aber fünf Siege gegenüber. St. Pauli bleibt unter Fabian Hürzeler ohnehin das Team der Stunde. Man feierte den siebten Sieg im siebten Spieler unter dem nicht mehr ganz so neuen Trainer.

So sieht eine starke Form aus
So sieht eine starke Form ausFlashscore

Die Anfangsphase gehörte klar den Mittelfranken. St. Pauli leistete sich haarsträubende Fehler in der Defensive. In Minute 6 ließ man Branimir Hrgota ohne erkennbare Gegenwehr durch die Abwehrreihe marschieren. Er brachte den Ball zu Christiansen, Christiansen zu Gideon Jung. Der wiederum leitete das Ding zu Ragnar Ache weiter: Der 24-Jährige blieb cool und erzielte sein sechstes Saisontor. Wenige Minuten später erzielte Ache den nächsten Treffer — nach Intervention durch den VAR wurde das Tor wegen einer Abseitsstellung aber einkassiert.

Die Gastgeber hatten bis hierhin eine schwache Leistung gezeigt. Doch mit der ersten Torchance gelang der Ausgleich: Der aufgerückte Manolis Saliakas veredelte eine sehenswerte Kombination, Kapitän Irvine durfte sich als Assistgeber verewigen (13.). Eine prompte Antwort auf den frühen Gegentreffer. In der Folge entwickelte sich ein intensives und von zahlreichen Positionswechseln geprägtes Duell auf Augenhöhe. Durchaus sehenswert für neutrale Zuseher, wenngleich die gute Raumdeckung beider Teams einige Fehlpässe zur Folge hatte.

Kurz vor der Pause leistete sich Kleeblatt-Verteidiger Jung einen folgenschweren Fehler. Er ließ sich viel Zeit im Spielaufbau. Zu viel. Daschner kam angestürmt, setzte Jung erfolgreich unter Druck, gewann tief in der gegnerischen Hälfte den Ball. Gideon Jung versuchte, seinen Fehler zu korrigieren, foulte seinen Gegenspieler. Berechtigterweise entschied sich Schiedsrichter Zwayer für eine Rote Karte, im zweiten Durchgang mussten die Kleeblätter mit einem Mann weniger zurechtkommen.

Die Spielvereinigung gab sich nicht auf. Man stellte auf Fünferkette um, arbeitete aber weiterhin aktiv gegen den Ball. St. Pauli setzte aber etliche spielerische Akzente. Oladapo Afolayan wurde Nutznießer von einer schlecht koordinierten fränkischen Verteidigung. Afolayan nahm das Gastgeschenk an, knallte den Ball zum 2:1 hinter die Linie (55.). In der Folge kontrollierte die Heimmannschaft das Spiel. Nach einer schwachen Hinrunde nähert sich das Team von Hürzeler unaufhaltsam den oberen Rängen. Auf das drittplatzierte Heidenheim fehlen noch acht Punkte.

Weitere Ergebnisse:

1. FC Magdeburg vs. SC Paderborn 0:0